ELEX

Wir spielen Jax, genannt “die Bestie”, der nach einem Flugzeugabsturz auf sich allein gestellt ist. Von unserem Clan verstoßen und beraubt, finden wir uns komplett ohne Ausrüstung in einer bedrohlichen, postapokalyptischen Welt wieder.

Man kann sich nun verschiedenen Fraktionen als Rekrut anschließen. Die Aufnahme dauert seine Zeit – zunächst muss man natürlich einige Aufgaben erfüllen.
Es gibt die Möglichkeit, einen Begleiter anzuheuern, was sehr ratsam ist, da man gerade am Anfang ein leichtes Fressen für die Gegner ist. Im Verlauf des Spiels gibt es immer wieder hilfsbereite Charaktere, die sich uns mit Freuden anschließen.
Im Spiel gibt es zahlreiche Aufgaben zu erledigen. Diese sind sehr abwechslungsreich mit interessanten Hintergrundgeschichten. Zu Beginn ist man viel am Herumrennen und Quatschen. Man trifft auf viele unterschiedliche Charaktere, die einiges zu erzählen haben. Das Spiel gibt es übrigens in kompletter deutscher Sprachausgabe.

Ein sehr praktisches Werkzeug ist das Jetpack. Mit ihm kann man riesige Abhänge herunterfliegen, ohne Fallschaden zu nehmen, was sehr hilfreich ist, um Wege abzukürzen, wo man sonst ewig einen Berg herunterlatschen müsste. Man kann natürlich auch mal einen kleineren Hügel hinauffliegen. Das ist teilweise unverzichtbar, da man so Gegnergruppen ausweichen kann, denen man lieber nicht in die Arme laufen möchte. Und sogar Angriffe sind mit dem Jetpack möglich.
Auch die Möglichkeit zu Porten ist sehr nützlich.

Die Welt außerhalb schützender Palisaden ist extrem böse und feindselig. Auch auf niedriger Schwierigkeitsstufe sind die Gegner in Elex richtig hart. Wenn man nicht aufpasst, ist man sofort leichte Beute. Gegen eine Überzahl an Gegnern ist es unmöglich zu überleben. Auch in Ruinen oder kleinen Siedlungen findet man selten Schutz, da sich hier häufig schon Banditen oder Schlimmeres eingenistet haben.

Elex

Die Umgebung im Spiel ist absolut sehenswert. Eine Science Fiction Welt gemischt mit Fantasy Elementen. Man findet zum Beispiel moderne Ferienvillen, die im Wikinger Stil dekoriert sind, inmitten von gemütlichen Holzhütten. Auch Siedlungen, die aus Blech und Schrott errichtet sind und optisch an die Fallout-Welt erinnern, gibt es zu entdecken.
Die Grafik ist sichtlich nicht auf dem neuesten Stand. Die Texturen sind etwas verwaschen, die Modelle der Charaktere nicht wirklich zeitgemäßg mit steifen Animationen. Dennoch wirken alle Gebiete sehr authentisch mit viel Liebe zum Detail, einer realistischen Mischung von Merkmalen aus verschiedenen Zeitepochen inmitten einer fantastischen Landschaft.

Man kann nur einen männlichen Charakter spielen, dessen Gesicht und Körperbau man auch leider nicht anpassen kann. Ich persönlich verbringe gern viel Zeit im Charaktermenü, um den Charakter nach meinen Vorlieben zu gestalten.
Die Steuerung im Spiel fühlt sich etwas schwerfällig und umständlich an. Die Tastenbelegung ist ungewohnt, da man Dialoge beispielsweise nicht einfach mit Escape beenden kann, sondern bis zum Ende der Konversation klicken muss.
Leider bin ich auch auf einige Bugs gestoßen. Ab und zu blieb ich mit meinem Jetpack unerwartet irgendwo hängen oder mein Charakter war bewegungsunfähig. Das Spiel stürzt bei mir auch ab und zu ab oder friert für kurze Zeit ein. Nachdem ich den Support wegen eines Bugs kontaktiert habe, erhielt ich schnell eine positive Antwort, dass man dem Problem auf den Grund gehen wird.

Der Kampf in Elex ist wahrscheinlich das umstrittenste Element. Zunächst einmal möchte ich erwähnen, dass ich zu Beginn große Schwierigkeiten mit dem Kampfsystem hatte. Die Animationen sind sehr träge, was gewöhnungsbedürftig ist. Oft kommt der Gegner einem zuvor und schlägt einen zu Boden. Passt man nicht auf, ist die Ausdauer am Ende und man kann nicht mehr ausweichen oder schlagen, was oft zum Tod führen kann. Ich empfehle, sich erst einmal in Ruhe mit dem Kampfsystem vertraut zu machen und mindestens einmal pro Minute manuell zu speichern, da man sonst auch schnell mal gefrustet ist, weil man lange Wege noch mal laufen muss. Nach etwas Übung gewöhnt man sich an das Kampfsystem und es beginnt, Spaß zu machen. Außerdem: Wenn man gegen schwere Gegner besteht, fühlt man sich wie der Boss. Meiner Meinung nach trägt das schwere Kampfsystem also gewissermaßen zur glaubhaften, feindseligen Atmosphäre im Spiel bei.

Pro:
• sehr interessante, fesselnde Story
• umfassendes Handwerks- und Skillsystem
• gute Dialoge
• authentische, postapokalyptische Open World mit Fantasyelementen
• abwechslungsreiche Aufgaben

Con:
• schweres Kampfsystem
• Bugs