In Between

Dies wäre jetzt eine gute Möglichkeit eine sogenannte Bucket List aufzustellen, welche Dinge man unbedingt noch gern erleben und welche Orte man noch besuchen möchte. Ganz so verhält es sich in In Between jedoch nicht, denn gemeinsam mit unserem Hauptcharakter werfen wir einen Blick auf sein bisheriges Leben. Wir nehmen Anteil an seiner Jugend, lernen seine Ängste und Sorgen kennen und erfahren so Stück für Stück etwas mehr über ihn.
Ein fortan ständiger Begleiter sind die fünf Phasen der Trauer, die sich wie folgt aufteilen: Isolierung, Zorn, Verhandeln, Depressionen und Akzeptanz. Bei solch einem Schicksalsschlag ist ein derartige Handeln nur allzu verständlich.

In Between selbst ist indes in fünf Kapitel unterteilt, welche jeweils eine der Phasen behandeln. In den Levels gilt es die verschiedensten Puzzle zu meistern, wobei ich zunächst noch den Zusammenhang suche. Nach einiger Zeit wird mir aber klar, dass sowohl die Puzzle als auch die Thematik an sich einer Gratwanderung ähneln. Für den Betroffene selbst, als auch die Menschen in seinem Umfeld, ist diese Erfahrung etwas an das man sich Stück für Stück herantasten sollte. Zugegeben, man kann auch forsch in die Situation oder das Puzzle hineinspringen, doch wird man so nur kurzfristig vorankommen. Tastet man sich aber mit Bedacht vor und lotet jede Sachlage in Ruhe aus, kommt man eher an das Ziel.

In Between

Der Schwierigkeitsgrad von In Between erhört sich indes stetig. Während wir am Anfang lediglich ein wenig mit der Schwerkraft spielen und den gefährlichen Spitzen ausweichen müssen, so sind in den späteren Levels Geschick, Schnelligkeit und Puzzle-Qualitäten gefragt. In manchen Levels hat man den Dreh schnell raus, bei manchen anderen muss man ein wenig länger überlegen. Zumal warten in jedem der Kapitel noch unterschiedliche Herausforderungen auf uns. Sei es zum einen der schwarze Nebel, der näher kommt drehen wir ihm den Rücken zu oder zum anderen ein in der Mitte geteiltes Spielfeld, auf denen plötzlich zwei Akteure gesteuert werden und auf die wir Acht geben müssen.

Während ich am Anfang noch dachte, dass der Titel nicht unbedingt etwas für mich ist, so konnte er mich doch schnell in seinen Bann ziehen. Einmal fest gebissen, gebe ich auch nicht so schnell auf und versuche manche Puzzle bestimmt 20 mal. Bei insgesamt 60 verschiedenen Levels werde ich mir sicher noch die ein oder andere Minute die Zähne ausbeißen bzw. meine Kopf zum qualmen bringen.
Die bedrückende Stimmung wird darüber hinaus sehr gut vom dunklen Setting und dem ruhigen aber eindrucksvollen Soundtrack getragen. Der Grafikstil ist hingegen nicht so meins, aber dies ist Geschmacksache.

Pro:
• knackige und unterschiedliche Puzzle
• Setting und Sountrack
• ernste Thematik

Con:
• Bewegungen müssen oftmals präzise sein