Oftmals werden starke Bücher zur Hand genommen und zu Blockbustern verfilmt. Warum einen Weltbestseller nicht mal als Spiel umsetzen? Die starke Story ist ja ohnehin schon vorhanden, jetzt muss nur noch die Umsetzung gelingen. Optimistisch haben wir uns Die Säule der Erde von Daedalic einmal angeschaut und waren gleich gefesselt.
  • Publ.: Daedalic Entert.
  • Dev.: Daedalic Entert.
  • Release: 15.08.17
  • Genre: Abenteuer

Ken Follett’s: Die Säulen der Erde

Oftmals werden starke Bücher zur Hand genommen und zu Blockbustern verfilmt. Warum einen Weltbestseller nicht mal als Spiel umsetzen? Die starke Story ist ja ohnehin schon vorhanden, jetzt muss nur noch die Umsetzung gelingen. Optimistisch haben wir uns Die Säule der Erde von Daedalic einmal angeschaut und waren gleich gefesselt.

Sabrina

England – wir schreiben das Jahr 1135. Die schwangere Agnes, ihr Mann Tom und ihre beiden Kinder Martha und Alfred sind auf den Weg nach Shiring. Auf der Suche nach einer Unterkunft, Mauern und einem Zuhause kämpfen sie sich durch den kalten Wald. Sie haben sich einen Platz zur Rast ausgesucht. Unsere erste Aufgabe ist es ein Nachtlager für unsere Familie aufzuschlagen.

Kurz darauf ist das Feuerholz gesammelt und Wasser haben wir auch gefunden. Als wir gerade eine Suppe kochen wollen, passiert das Unvorhersehbare. Das Baby kommt – natürlich viel zu früh und in der Natur, zwischen Schnee und Kälte. Als Ehemann versuchen wir unsere Frau zu beruhigen, es geht ihr nicht gut. Etwas unbeholfen spannen wir unsere Kinder ein und bringen das Baby zur Welt. Die Geburt an sich verläuft soweit gut, das Kind kann geholt werden und ist gesund. Leider stirbt Agnes dabei. Ihre letzten Worte sind: „Bau eine Kathedrale“. Gerade hatten beide noch über dieses schwere Thema diskutiert und sie wollte, dass er sich entgegen seinen Traum auf die Ernährung der Familie konzentriert und jeden Job annimmt der ihm angeboten wird. Aber nun möchte sie, dass ihr Mann seinen Traum erfüllt. Kurz darauf verstirbt sie.

Jedes der Kapitel stellt anfangs weitere Charaktere vor. Verschiedene Stränge der Geschichte werden eingeleitet und in späteren Kapiteln zusammengeführt. So mischen jede Menge verschiedener Personen mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften im Geschehen mit. Manche Persönlichkeiten möchte man dabei am liebsten erwürgen, wobei andere sympathisch und mir gegenüber wohl gestimmt sind. So muss das auch sein, jede Geschichte hat einen Bösewicht… .

Wir kennen das Buch von Ken Follett zwar nicht und können auch mit dem kirchlichen Thema jetzt nicht so viel anfangen, dennoch fesselt uns die Geschichte sehr. Das liegt wohl zum einen an der starken Story selbst, aber auch die authentischen Sprecher tragen ihren großen Teil dazu bei. Sympathische und passende Stimmen und zudem angenehme Sprechpartien mit langen Sprechpausen, die die Emotionen noch untermalen.

Zudem finden wir den Grafikstil klasse. Wie ein Gemälde an der Wand wurden die Kulissen und deren Inhalte mit Liebe gezeichnet. Die düsteren mittelalterlichen Szenen kommen so echt gut zur Geltung. Wir freuen uns schon regelrecht auf neue Schauplätze, wie werden die wohl aussehen… .

Die Saeulen der Erde

Während wir die Umgebung absuchen finden wir verschiedene Hinweise, die helfen uns im Spiel weiter und funktionieren wir ein Gegensand, welchen wir gefunden haben und einsetzen können. Informationen über Ereignisse oder andere Personen können wir auf Charaktere anwenden, um mit ihnen darüber zu sprechen. Insgesamt gibt es auch sehr wenige Objekte die wir finden können. Daraus resultiert, wir können nicht so viele Gegenstände einsetzen wie wir es sonst aus Point & Click Adventures gewohnt sind. Ihr kennt das sicher, wenn das Inventar randvoll ist und wir zahlreiche Objekte versuchen auf Personen, Gegenstände oder Rätsel anzuwenden. Hier ist die Auswahl recht mager. Auch vermissen wir für ein Adventure die zahlreichen Rätsel, die unser Gehirn in Wallung bringen. Das liegt wohl daran, dass Die Säulen der Erde eher ein interaktiver Roman, als ein Adventure Rätsel Spiel ist.

So werden auch die Zwischensequenzen erzählt. Wir blicken auf der Karte des Landes. Wir befinden uns auf einem Schauplatz und haben ggf. eben aus den Gesprächen erfahren, wo wir als nächstes hinreisen wollen. Jetzt klicken wir nicht wie gewohnt auf den Ort wo wir hinwollen sondern tasten uns Schritt für Schritt nach vorne. Dabei wird die Geschichte erzählt. Meistens können wir uns zwischen zwei Wegen entscheiden. Wir klicken auf einen Wegpunkt und die Geschichte wird mittels Bild, Text und Sprachausgabe erzählt. Wir bestimmen dabei den Verlauf der Handlungen durch unsere Auswahl selbst. Sehr interessant gemacht und eine gelungene Abwechslung zwischen den informationsreichen Dialogen.

Während der zahlreichen Dialoge die wir führen erwarten uns Interaktionen. Wenn wir eine Person im Gespräch antworten wollen, haben wir dafür nur eine begrenzte Reaktionszeit. Können wir uns nicht schnell genug entscheiden und die Zeit läuft ab, so schweigen wir. Das muss nicht immer etwas Schlechtes bedeuten, denn so kann man unser Gegenüber auch mal schnell gewollt auf die Palme bringen.

Außerdem müssen wir auch hin und wieder beim Einsetzen von Objekte schnell handeln. Eine Anzeige erscheint in der sich ein Pegel von rechts nach links bewegt. Im grünen Bereich müssen wir dann die Aktion auslösen. Schaffen wir das nicht, so schreibt uns das Spiel vor, wie unsere Handlung weiter geht.

Nach jedem Kapitel werden uns nochmal alle Entscheidungen aufgezeigt die wir getroffen haben. So erfahren wir ggf. auch, an welcher Stellen wir uns anders hätten entscheiden konnten. In welche Richtung die Story mit anderen Entscheidungen gelaufen wäre, erfahren wir nur, wenn wir das Spiel nochmal von vorn beginnen. Dadurch erhöht sich wiederum der Wiederspielwert.

    Pro:
  • Handlungsstränge selbst bestimmen
  • klasse Grafikstil
  • mehrere spielbare Charaktere
  • starke Story
    Con:
  • wenig Rätsel

Fazit:

Leider haben wir nicht viele Rätsel, die wir lösen müssen. In Die Säulen der Erde dreht sich wirklich alles um die Story. Das mag nicht jeder, zugegeben wir hätten uns auch mehr davon gewünscht, trotzdem umfasst das Spiel rund sechs Stunden Spielzeit. Der außergewöhnliche Grafikstil gefällt uns hingegen sehr gut, er passt sehr gut zum muffigen Mittelalter-Setting. Alles in allen ein sehr gelungenes Spiel, wir sind es eigentlich auch gar nicht anders von Daedalic gewöhnt und freuen uns schon auf Buch zwei.
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