Als der König starb, folgte ihm sein Sohn auf den Thron, man nannte ihn auch „Wenzel der Faule". Zu aller Bedauern war der Name Programm.
  • Publ.: Warhorse Studios
  • Dev.: Warhorse Studios
  • Release: 13.02.18
  • Genre: Abenteuer, RPG

Kingdom Come: Deliverance

Als der König starb, folgte ihm sein Sohn auf den Thron, man nannte ihn auch „Wenzel der Faule". Zu aller Bedauern war der Name Programm.

Sabrina

Anstatt ein guter König zu sein, lebte er ein frivoles Leben. Selbst zu seiner eigenen Krönung waren alle da, nur er nicht. Das ärgerte nicht nur den Papst, sondern machte auch den gesamten Adel fuchsteufelswild. Sigismund von Ungarn, Wenzels Halbbruder entführte ihn, um ihn zu seinem Abdanken zu zwingen. Danach fiel er in die Ländereien ein und brachte Angst und Schrecken übers Land. Und wer musste darunter leiden? Natürlich die einfachen Menschen wie du und ich.

Wir schlüpfen in die Rolle unseres Protagonisten Heinrichs und liegen faul und verkatert auf der Bank herum. Als unsere Mutter uns weckt, rappeln wir uns auf und helfen unserem Vater dem Schmied Widerwillen. Eigentlich muss er ein wichtiges Schwert fertig bekommen. Er ist gerade damit fertig geworden. Da haben wir ja nochmal Glück gehabt.
Plötzlich stürmen Truppen unser Dorf. Unser Vater der Schmied überreicht uns das Schwert und sagt wir sollen abhauen und soviel mitnehmen wie wir tragen können. Kurz darauf werden unsere Eltern vor unseren Augen hingerichtet. Während unserer Flucht bemerken wir, dass mehrere Kumanen über die hübsche Müllersfrau Theresa herfallen. Wir sind „hilfsbereit“ wie eh und je, schnappen uns lieber ein Pferd und können uns um Haaresbreite noch so aus der Misere befreien. Tja das war’s ihr Bösewichte, das bedeutet Rache. Wir werden den Tod unserer Eltern rächen und uns das Schwert unseres Vaters zurückholen.

Wie immer gibt es Menschen die unsere Hilfe brauchen. In Haupt- und Nebenquests gibt es viele Aufgaben zu erledigen. Wir sind natürlich zur Stelle und bieten jedem unsere Hilfe an. Die Missionen sind abwechslungsreich auch wenn sich am Anfang alles recht langgezogen anfühlt. Durch das erfolgreiche Abschließen der Aufgaben erhalten wir wie immer Erfahrungspunkte. Die fliesen in unsere Hauptstufe. Alle anderen Fertigkeiten und Skills tunen wir auf indem wir sie anwenden. Kampf-Skills verbessern wir demnach im Kampf, beispielsweise beim Verwenden verschiedener Waffen. Zudem kann manch Dialog unsere Eigenschaften verändern. Steht in der Auswahlmöglichkeit eine Eigenschaft in Klammern so stärken wir diese, indem wir die Antwort nehmen.

Apropos Dialoge. Manchmal ist es während eines Gespräches wichtig dem Gegenüber von einer Sache zu überzeugen. Unsere Darstellung ist ausschlaggebend. Wichtig ist welchen Eindruck werden wir hinterlassen. Wir können unsere Überzeugungskraft ausdrücken indem wir mit Worten von uns überzeugen. Oder wir punkten mit unserem sozialen Status. Hier spielt unser gesamtes Erscheinungsbild eine wichtige Rolle. Sind wir von oben bis unten mit Blutbeschmiert, bärenstark oder schleppen wir dicke Waffen mit uns herum, können wir auch so überzeugt herüberkommen. Wenn alles nicht hilft können wir auch – je nach Budget – mehr oder weniger tief in die Tasche greifen und dem Gegenüber mit dem nötigen Kleingeld bestechen. Welche Option werden wir wählen? Eine Übersicht macht uns die Wahl leichter. Wir können die Werte beider Leute vergleichen. Unsere Werte sehen wir immer komplett, die des Gegenübers nur teilweise, wenn wir den beispielsweise gut kennen.

Kingdom Come: Deliverance

Wir sind aber nicht nur zum Quatschen hier. Nicht vergessen wir sind auf Rache aus. Und während wir diverse Aufgaben erledigen gibt’s auch hier und da mal eins auf die Nuss. Immerhin sind wir ein junger Mann, der auch gerne mal die Fäuste fliegen lässt.
Das Kampfsystem ist cool gemacht, komplexer als in anderen Rollenspielen. Wenn wir angreifen drücken wir nicht schnöde auf einen Knopf und hauen drauf sondern wir können zudem auswählen wie wir schlagen. Dafür steht uns ein Stern zur Verfügung. Mit dessen Hilfe geben wir an, ob wir von oben, rechts, links oder unten schlagen wollen. Das Gleiche gilt fürs Blocken. Außerdem können wir feindliche Attacken nicht nur blocken sondern auch parieren.

Aber nicht allen hauen wir gleich ein paar aufs Maul. Händler sind uns positiv gestimmt und haben zudem einige nützliche Waren im Repertoire. Wenn wir Waren einkaufen gibt es hier nicht wie gewohnt nur einen Festpreis, sondern wir können unser Talent im Feilschen beweisen. Der Händler wird uns nach Abgabe unseres Gebotes entweder ein Gegenangebot unterbreiten, zu- oder absagen. Gehen wir den Händler mit unseren zahlreichen und immer wieder abgelehnten Angeboten auf die Nerven so kann er den Handel auch komplett absagen. Die meisten Händler sind ja auch nur Menschen, irgendwann reißt auch denen der Geduldsfaden.

Damit es nicht langweilig wird, müssen wir auch hin und wieder auf unsere körperlichen Eigenschaften schauen. Um nicht zu verhungern müssen wir essen. Um sauber zu werden können wir uns waschen. Damit unsere Energie nicht ausgeht müssen wir schlafen. Wie im echten Leben halt.

Dann gibt es noch die Weltkarte. Die ist eigentlich ganz cool gemacht. Ein ganz anderer Stil als das Spiel selbst. Zoomen wir hinein so werden uns – jedenfalls in Städten – mehr Details offenbart. Dort ändert sich auch nochmal die Darstellung.
Unsere Figur ist auf der Karte kaum zu übersehen und dreht sich auch immer in die Richtung in die wir gerade schauen. Das ist zwar nicht immer ganz eindeutig, fetzen tut es allerdings schon. Schnellreisen gibt es auch. Wobei schnell hier relativ ist. Klicken wir einen Ort zu dem wir reisen wollen, reist der Heinrich da auch hin. Allerdings läuft er…. und wir schauen zu…. und wir warten und warten… .

Während wir warten sind noch die Bugs zu erwähnen. Kleine Grafik-Bugs bringen uns zum schmunzeln. Beispielsweise wenn wir in den Kopf unseren Protagonisten schauen können. Oder wenn wir das Geheimnis hinter einer Mauer schon sehen wenn wir den Kopf in die Mauer stecken. Ärgerlich hingegen ist wenn wir im Boden feststecken und versuchen uns vergebens herauszuwackeln.

    Pro:
  • Kampfsystem
  • tunen der Skills
  • feilschen
  • authentisch
    Con:
  • Hauptstory zieht sich
  • Bugs

Fazit:

Kingdom Come: Deliverance hat coole Ideen im Schlepptau. Features die wir sonst eher selten sehen. Allerdings merken wir hier und da, dass einfach die Manneskraft und auch die Erfahrung gegenüber eines AAA-Entwicklers fehlt. Gute Ideen aber nicht vollendet umgesetzt. Spaß hat es trotzdem gemacht. Ob wir unsere Rache gefunden haben, verraten wir allerdings nicht...
Visit Us On FacebookVisit Us On TwitterVisit Us On Youtube
Visit Us On FacebookVisit Us On TwitterVisit Us On Youtube