Meridian: New World, das Ein-Mann-Projekt entwickelt von Ede Tarsoly, hat nach einem halben Jahr in Steams Early Access Programm endlich Gold-Status erreicht. Wir haben uns das Spiel einmal angeschaut und verraten euch, ob es an den RTS-Klassiker schlechthin, Command & Conquer, herankommt.
  • Publ.: Headup Games
  • Dev.: Elder Games
  • Release: 26.09.14
  • Genre: Indie, Strategie

Meridian: New World

Meridian: New World, das Ein-Mann-Projekt entwickelt von Ede Tarsoly, hat nach einem halben Jahr in Steams Early Access Programm endlich Gold-Status erreicht. Wir haben uns das Spiel einmal angeschaut und verraten euch, ob es an den RTS-Klassiker schlechthin, Command & Conquer, herankommt.

Denise

Wir spielen Daniel Hanson, einen Captain der als kleiner Junge noch Astronaut werden wollte, doch nach einem Schicksalsschlag in jungen Jahren eine andere Karriere einschlug. Immerhin ist es beim Einsatzgebiet Weltraum geblieben, denn nachdem die zweite große Krise die Welt ins Chaos zu stürzen droht, meldet er sich freiwillig, eine Mission zum Planeten Meridian anzuführen. Mit dabei, sein Freund aus Kindheitstagen, eine Ärztin, ein Computerexperte und eine Crew für die restlichen Belange des Schiffs.

Nachdem das ursprüngliche Missionsziel von oberster Stelle geändert wurde, macht sich unter dem gesamten Team Unsicherheit breit. Nachdem dann noch der Verdacht im Raum steht, dass sich ein Verräter und Saboteur unter uns befindet, gerät so langsam alles aus dem Gleichgewicht. In Gesprächen mit den Haupt-NPC´s macht sich immer mehr Misstrauen den anderen gegenüber breit, sodass wir sie sogar auf einander ansetzen können. Was sich zunächst als interessante Nebengeschichte präsentiert, lässt uns recht schnell an unseren Mitstreitern zweifeln und hinter jedem den Verräter vermuten.

Befinden wir uns nicht gerade auf einer Mission, können wir das Schiff erkunden, mit der Crew reden oder sie aus sicherer Entfernung belauschen. Außerdem gibt es Terminals, an denen wir die Biografie unserer NPC´s und Infos über Planeten nachlesen können. In der Simulation können wir zudem verschiedene Strategien in unterschiedlichen Situationen ausprobieren. Ein wenig Übung ist vielleicht auch gar nicht so schlecht, wie sich bald heraus stellt.

Davon abgesehen spielt sich Meridian: New World wie jedes andere RTS, mit dem Unterschied, dass wir die meisten Missionen in der Kampagne mit einem gewissen Kontingent an Einheiten beginnen. Diese Gruppe hat anschließend ein bestimmtes Ziel, wobei wir hin und wieder sogar zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen dürfen. Rennen wir jedoch unbedacht in eine Gruppe von Gegner hinein und verlieren einen Teil oder sogar alle unsere Einheiten, war es das recht schnell. Die geschwächte Gruppe kann sich nur schwer gegen die kommenden Gegner zur Wehr setzen und sobald das eigene Team vernichtet wurde, heißt es neustarten. Dieses Prinzip bietet zum einen einen gewissen Anspruch und Herausforderung, sorgt zum anderen jedoch für Frust und Ärger.

Meridian: New World

Sollten wir es geschafft haben und beispielsweise die feindliche Basis unter unsere Kontrolle gebracht haben, so müssen wir hin und wieder Einheiten produzieren und die restlichen Überbleibsel der Gegner zerstören. Hierbei möchte ich positiv anmerken, dann man immer nur ein gewisses Kontingent an Einheiten besitzen darf. Zwar kann man das Kontingent erhöhen, hierfür muss jedoch eine weitere Mine gebaut werden, was nicht immer möglich ist. Die Begrenzung der eigenen Einheiten ist in dem Punkt interessant, als das man so nicht mehr Unmengen an Kanonenfutter losschickt, um den Gegner mit Masse statt Klasse den Garaus zu machen.
Oftmals ist es jedoch auch so, dass wir gerade wenn der Spaß erst richtig los geht, unsere Sachen packen und gehen.

Darüber hinaus freue mich mich zwar, dass man mit Tower-Defense-Einlagen und Schleich-Levels versucht etwas Abwechslung in den sonst recht einseitigen Real-Time-Strategie Ablauf zu bringen, allerdings empfinde ich es an der Stelle eher als unnötiges in die Längeziehen des Spiels. Vor allem wenn wir ohne Grund 25 Wellen abwehren sollen, ohne genügend Credits zum Erwerb oder der Reparatur von Einheiten zu haben. Vielleicht liegt meine Abneigung aber auch daran, dass mir solche Schleich-Passagen selten liegen oder ich mich bei der Verteidigung zu ungeschickt anstelle, aber nach dem fünften Versuch hatte ich vorerst die Nase voll.
Insgesamt kann mansagen, dass das Spiel einen gehobeneren Schwierigkeitsgrad hat, der auch nicht weiter angepasst werden kann.

Auch ist der Einsatz von RPG-Elementen in einem RTS eher ungewöhnlich. Bei Meridian: New World passt es jedoch gut hinein, denn mit jeder Mission gewinnt unser Captain an Erfahrung, welche in Level-Ups resultieren. Mit jedem neuen Level erhalten wir Fähigkeitenpunkte, die in einem Fähigkeitenbaum investiert werden können. Hier stehen eine breite an defensiven und offensiven Power-Ups zu Verfügung. Beispielsweise können wir eine Einheit heilen oder gleich eine ganze Gruppe in einem gewissen Bereich. Oder wir verleihen einer Einheit besonders viel Schusskraft.

Dafür, dass das Spiel nur von einer Person und das in relativ kurzer Zeit (im Vergleich zu manchen AAA Titeln) geschaffen wurde, kann es sich auf jeden Fall sehen lassen und es ist ein bemerkenswertes Spiel heraus gekommen. Ich gehe mal davon aus, dass die Early Access Phase dazu genutzt wurde, um ein Spiel zu schaffen, das sich die Spieler wünschen. Allerdings hätte ich an manchen Stellen ein paar Dinge anders gemacht. Zum einen wünsche ich mir einen anpassbaren Schwierigkeitsgrad, um diverse Frustmomente zu vermeiden. Auch hätte ich die RTS untypischen Level nicht so in die Länge gezogen, aber vielleicht macht das gerade den Reiz aus.

    Pro:
  • RTS+Tower Defense+Stealth
  • Steam Workshop
  • schicke Grafik
  • gute Story
  • Entscheidungen treffen
    Con:
  • recht schwer
  • frustrierend

Fazit:

Die Ein-Mann-Entwicklung Meridian: New World ist kein schlechter Titel, allerdings habe ich etwas anderes erwartet und bin die Herausforderung nicht mehr gewohnt. Wenn man bedenkt, dass das Spiel von einer Person entwickelt wurde, so gilt dieser der größte Respekt. Es sieht gut aus, man versucht mit kleineren Änderungen den starren Ablauf zu unterbrechen und bekommt noch eine interessante Story obendrauf.
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