Ein kühles Bad ist vor allem am Morgen eine erfrischende Angelegenheit. Umso schlimmer, wenn einem dieses Erlebnis versagt bleibt. Dem Protagonist in Pressure ist genau das passiert. Von heut auf morgen ist sein geliebter Fluss verschwunden. Aber nicht mit uns, wir gehen der Sache auf den Grund und das buchstäblich.
  • Publ.: Topware Interactive
  • Dev.: Chasing Carrots
  • Release: 26.03.13
  • Genre: Action, Indie

Pressure

Ein kühles Bad ist vor allem am Morgen eine erfrischende Angelegenheit. Umso schlimmer, wenn einem dieses Erlebnis versagt bleibt. Dem Protagonist in Pressure ist genau das passiert. Von heut auf morgen ist sein geliebter Fluss verschwunden. Aber nicht mit uns, wir gehen der Sache auf den Grund und das buchstäblich.

Denise

Auf den zweiten Blick entdecken wir auch schnell wer hinter dem Übel steckt. Ein skrupelloser Geschäftsmann hat sich all das Wasser geklaut und errichtet damit ein Spa. Ihm ist dabei völlig egal, was aus den Bewohner am und im Fluss wird, na klar es geht um Geld. Das können wir so nicht belassen und machen uns in Robin Hood Manier auf, das Wasser zurück zu holen und es denen wieder zu geben, denen es gehört.

Wer jetzt denkt das wir mit einem Eimer, Schlauch oder Tanklaster losziehen, der irrt. Wir schnappen uns unseren Strandbuggy und fahren die staubige Piste entlang bis hin zum Übeltäter. Auf der Reise begegnen uns allerhand Feinde, die wir dank unserer Waffe in Grund und Boden schießen können oder eben anders herum. Darüber hinaus verfügt unser Bolide noch über einen Booster, der uns für kurze Zeit an die Spitze befördert.

Während man nun auf einer festen Map, die von unten nach oben geht (nennen wir es to-the-top-Scroller) fährt, muss man auf seine Pressure achten. Zu Beginn des Levels ist das Meter noch prall gefüllt. Während ihr jedoch mit voller Fahrt und dem Abzug im Anschlag umher brettert, wird der Inhalt immer kleiner. Durch die Vernichtung von Gegnern erhaltet ihr das wertvolle Gut. Nicht selten kann es jedoch passieren, dass euer Vorrat aufgebraucht ist und ihr stehen bleibt. In dem Fall gilt das Match als verloren und ihr müsst von Vorne beginnen.

Ein großer Vorteil des Spiels liegt in seinem Koop-Modus, der lokal, über LAN und online spielbar ist. So können sich gleich zwei mit den Scharen von Gegnern anlegen, allerdings besteht auch die Gefahr, dass einer der beiden mehr Abschüsse schafft und so mehr der wertvollen Pressure einsackt. So steht der andere früher oder später ohne da und bleibt stehen. Der andere kann in dem Fall alleine weiter fahren, allerdings liegt das nicht im Sinn des Koop-Gameplays.
Die Entwickler haben sich aber etwas einfallen lassen. Sieht oder hört man, dass Notstand beim Mitspieler herrscht, so kann man ihm etwas von seinem eigenen Pressure abgegeben.

Hat man das Rennen erfolgreich absolviert, so geht es zurück ins Basislager. Hier könnt ihr euren Boliden für die gewonnenen Coins aufmotzen oder man lässt sich vom Bistobesitzer mit dem aktuellsten Klatsch und Tratsch unterhalten.
Insgesamt drei verschiedene Übersichten stehen euch für das Upgrade zur Verfügung. Die erste ist einzig und allein den Waffen gewidmet. Ihr könnt dort euer Arsenal vergrößern und die bereits erworbenen Knarren verbessern.
Das zweite Fenster beschäftigt sich mit den Power-Ups. So könnt ihr euch beispielsweise ein Gesundheitsupgrade kaufen, dass ihr später im Rennen anwenden könnt. Wenn ihr also zu oft von den Gegnern getroffen wurdet, lässt sich eure Karre auch wieder reparieren.

Pressure

Die letzte Übersicht ermöglicht es euch euren Buggy zu pimpen. Eine bessere Stoßstange verteilt mehr Schaden, wenn ihr Gegner rammt und lässt euch wiederum weniger Schaden einstecken. (gucken ob das stimmt) Der Motor, Auspuff und Reifen sind nur ein paar der Bestandteile die ihr verbessern könnt.
Habt ihr nach gewisser Zeit genügend Geld zusammengespart, so könnt ihr euren alten aber zuverlässigen Buggy gegen neuer und kraftvollere Modelle austauschen.

Das Spiel macht zwar Spaß, sowohl allein als auch mit Freunden oder Fremden im Koop-Modus, allerdings verfügt es noch über zu viele Kinderkrankheiten und schlechtes Balancing. Die Level sind teilweise so anspruchsvoll das man sie trotz mehreren Versuchen nicht schafft. Versteht uns nicht falsch, ein gewisser Anspruch ist durchaus erwünscht, aber bei Pressure hat man eher das Gefühl durch Glück zu gewinnen als spielerische Fähigkeiten. So stellt sich auch nach mehrfachen Versuchen keine Besserung ein und alle gesammelten Coins gehen auch verloren. Zwar sind die Strecken in jedem Level statisch, so dass man sie quasi erlernen kann, allerdings verliert man die Lust wenn man mehrfach kurz vor der Ziellinie stehen bleibt. Hinzu kommt, dass die Level nicht sehr abwechslungsreich sind.

Verliert ein Spieler sein Pressure kann das auch das Ende für den Mitspieler bedeuten, da das Spiel kurz stoppt, die Pressure trotz Stillstand aber weiter sinkt und man letztendlich auch stehen bleibt. Besonders ärgerlich ist das, wenn es kurz vorm Ziel passiert. Ebenso verhält es sich wenn ein Spieler von der Strecke fliegt. Da das Spiel eine hohe Geschwindigkeit hat und es kein Split-Screen wie bei den Lego-Titeln gibt, stockt es und man bleibt stehen.
Von Verbindungsabbrüche mal ganz abgesehen, die wir zunächst auf unsere Verbindung geschoben hatten, es sich aber herausstellt, das es vielen so geht.

Was man dem Spiel zugute halten muss ist seine volle Controller-Unterstützung. Zwar kann man es auch via Maus und Tastatur spielen, wir raten aber dazu den Controller zu zücken. Darüber hinaus ist die Geschichte ansprechend und lustig erzählt und auch die Grafik gefällt mir ihrem bunten und niedlichen Stil.
Aber in Pressure fehlt einfach die Liebe fürs Detail. Kleine Features, die wir sonst als selbstverständlich sehen, fehlen hier. Im Koop-Modus ist beispielsweise der Partner noch im Spiel, auch wenn wir die Partie pausiert haben.

    Pro:
  • Koop
  • Volle Controller-Unterstützung
  • mehrere Schwierigkeitsgrade
  • Upgradesystem für Waffen und Buggy
    Con:
  • was ist denn jetzt los? Mein Partner ist ausgeschieden und ich kann nur noch rückwärts fahren
  • Verbindungsprobleme
  • kleine Macken

Fazit:

Pressure ist spielerisch funktional, allerdings nicht vollends ausgereift. Die Liebe fürs Detail bei der Geschichte und Grafik hätte man auch auf technischer Seite umsetzen sollen. Für kurze Partien zwischendurch kann man aber schon einmal auf Pressure zurück greifen.
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