The Escapists

Gerade jetzt haben wir mehr Zeit denn je, um die ein oder andere Missetat zu begehen oder gar unseren Ausbruch zu planen. Letzteres ist sogar das Ziel des Spiels, aber der Weg dahin ist lang und beschwerlich und Hilfestellungen gibt nicht viele. Was im Tutorial noch so einfach und unbeschwert daher kommt, ist im nächsten Gefängnis schon einen Tick schwieriger. Es bleibt uns zunächst nur die Möglichkeit, die Knastroutine zu erlernen und nach und nach unser Inventar zu füllen. Das Spiel ist dabei recht realitätsnah gehalten, denn am frühen Morgen heißt es zunächst einmal aufstellen zum durchzählen. Wer dabei aus der Reihe tanzt bekommt direkt einmal ein paar extra Aufgaben erteilt, die Zelle wird durchsucht und man sammelt zusätzlich Minuspunkte bei den Wärtern.

Im Anschluss geht es geschlossen zum Frühstück, denn mit leerem Magen lässt es sich nicht so gut in der Wäscherei schuften. Der Ablauf dort muss zunächst einmal erlernt werden und das besser schnell, denn wir haben eine bestimmte Quote zu erfüllen. Wir waschen dabei nicht nur die Kleidung der Insassen, sondern auch die der Wärter. Wer nun denkt sich mal eben eine der begehrten Uniformen stehlen zu können, liegt falsch, denn alles wird streng überwacht. Es muss also einen anderen Weg geben. Doch auch andere Jobs warten auf uns und für manche müssen wir erstmal ein wenig lernen.

Neben den Jobs und dem tägliche Ablauf spielen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen ein Rolle in The Escapists. Wir können für eine kleine Entlohnung unseren Mithäftlingen einen Gefallen tun. Diese Gefälligkeiten umfassen das Ablenken der Wärter, damit die Häftlinge etwas anstellen können, das Auffinden von Gegenständen auch aus dem Besitz anderer Häftlinge oder schlichtweg das Austeilen von Prügel. Werdet ihr bei etwaigen Vergehen an euren Mitinsassen erwischt, so verändert sich deren Haltung euch gegenüber. Sichtbar gemacht wird das Ganze durch ein Ampelsystem. Grün bedeutet das sie euch mögen und ihr sie ab einem gewissen Wert sogar mit Aufgaben beauftragen könnt, gelb steht für ein neutrales Verhältnis und rot bedeutet totale Abneigung, sodass ihr auch mal hinterrücks Prügel beziehen könnt.

The Escapists

Mit den Wärtern verhält es sich ähnlich, nur das eine Anzeige das Misstrauen aller Wärter anzeigt. Ist der Wert über 90% so schlagen sie bei Sichtkontakt auf euch ein und auf freiem Gelände schießen Scharfschützen auf euch. Sinkt eure Gesundheit dabei auf den Wert 0, werdet ihr auf die Krankenstation gebracht und das Misstrauen der Wärter fällt auf 0%. Allerdings verliert ihr auch sämtliche eurer Gegenstände im Inventar und eventuell verbesserte Kleidung. Ähnlich verhält es sich auch bei der 24h Verwahrung, welche euch erwartet wenn beispielsweise verbotene Objekte beim durchsuchen eurer Zelle gefunden werden oder ihr bei einem schweren Verstoß erwischt werdet.

Apropos Gegenstände, diese könnt ihr von anderen Häftlingen stehlen oder kaufen und sonst wo im Gefängnis einsammeln. So findet sich im Speisesaal immer etwas Plastikbesteck, sowie in den Räumen eurer Mitinsassen sämtliche Hygieneprodukte und die ein oder andere Waffe. Wie es sich im Gefängnis nun einmal so abspielt, kann jedes noch so harmlose Objekt in eine Waffe verwandelt werden. Auch in The Escapists ist das nicht anders und so könnt craften was das Zeug hält. Ob Werkzeuge für den Ausbruch, Waffen für den Angriff, verbesserte Kleidung für die Verteidigung oder Objekte um eure Missetaten zu verstecken, der Bastelleidenschaft sind kaum Grenzen gesetzt.

Insgesamt … Gefängnisse stehen zur Auswahl, wobei diese im Schwierigkeitsgrad steigen. Allerdings habe ich bereits beim ersten so meine Probleme. Dies kann man dem Spiel allerdings zugute halten, das es unzählige „Ablenkungen“ zum eigentlichen Ziel bietet. Das Spiel hat zudem einen gewissen Entdecker-Anteil, denn nach und nach erkundet man die Umgebung und versucht eine Weg nach draußen zu finden. Ob man sich nun brav an alle Regeln hält oder wie ein Rebell an allen Seiten aneckt, ist dabei jedem selbst überlassen.

Pro:
• Simulation, Crafting & Abenteuer in einem
• Humor
• Nebenquests
• Gefängnis-Thema gut umgesetzt

Con:
• nur Auto-Save