Im aktuellen Teil der Walking Dead - Reihe “A new Frontier” spielen wir den charmanten jungen Mann Javier. Ehe wir uns mit umherziehenden Toten und widerlichen Banditen auseinandersetzen müssen, lernen wir die Familie von Javi kennen und stoßen schnell auf Konflikte zwischen ihm und seinem großen Bruder David. Zudem scheint es dessen Frau Kate auf uns abgesehen zu haben. Im Verlauf des Spiels wird sie immer wieder versuchen, bei uns anzubändeln – aber mit genügend Selbstbeherrschung bleiben wir standhaft und können ihren Avancen widerstehen.
  • Publ.: Telltale Games
  • Dev.: Telltale Games
  • Release: 20.12.16
  • Genre: Abenteuer

The Walking Dead: A New Frontier

Im aktuellen Teil der Walking Dead - Reihe “A new Frontier” spielen wir den charmanten jungen Mann Javier. Ehe wir uns mit umherziehenden Toten und widerlichen Banditen auseinandersetzen müssen, lernen wir die Familie von Javi kennen und stoßen schnell auf Konflikte zwischen ihm und seinem großen Bruder David. Zudem scheint es dessen Frau Kate auf uns abgesehen zu haben. Im Verlauf des Spiels wird sie immer wieder versuchen, bei uns anzubändeln – aber mit genügend Selbstbeherrschung bleiben wir standhaft und können ihren Avancen widerstehen.

Milla

Insgesamt treffen wir auf viele interessante Charaktere. Figuren mit Ecken und Kanten, die uns das Leben schwer machen wollen, aber auch Menschen, die uns unterstützend zur Seite stehen. Jedoch fehlt eine Person, die uns in der Vergangenheit die kühnsten Pläne mit unüberlegten Entscheidungen zunichte gemacht hat, die ständig aneckte und provozierte, uns aber, wenn es wirklich darauf ankam auch mal so richtig aus der Patsche half – Kenny. In dieser Staffel kann ihm einfach niemand das Wasser reichen, es gibt keinen, bei dem man so derart hin und hergerissen ist und wo man sich mehr als einmal denkt: “Kenny, nein!!”

Als wir Clementine endlich wiedersehen, stellen wir schnell fest, wie sehr sie sich verändert hat und wie sie durch ihre Vergangenheit geprägt wurde. Hat man aber erst einmal ihr Vertrauen gewonnen, zeigt sich wieder ihr liebenswerter Charakter, ihre Güte und ihre Treue zu Menschen, die ihr etwas bedeuten.
Im Laufe der Geschichte trifft man auf weitere interessante Personen, die man aber leider nicht gut genug kennenlernt, um so ganz mit ihnen mitfühlen zu können. Aus diesem Grund fallen manche vermeintlich schwere Entscheidungen nicht ganz so hart aus, da man noch keine richtige Beziehung aufbauen konnte.

Grafisch hat sich The Walking Dead um Einiges weiterentwickelt, es ist “erwachsener” und realistischer geworden, man könnte fast meinen, es wäre gemeinsam mit Clementine gereift. Auch wenn ich den Comicstil aus den vergangenen Teilen ein wenig vermisse, ist das Spiel definitiv wunderschön anzusehen. Authentisch wirkende Schauplätze mit Liebe zum Detail sowie stilisierte und einprägsame Charaktere lassen eine besondere Atmosphäre entstehen.

The Walking Dead: A New Frontier

Mir persönlich kam der spielerische Aspekt in “The new Frontier” etwas zu kurz. Man schaut sozusagen einen Film und darf mit Tastenklicks ab und an ins Geschehen eingreifen, was aber recht wenig Einfluss auf die Entwicklung der Geschichte hat.
Die Entscheidungen, vor die man gestellt wird, sind bei weitem nicht so hart zu treffen wie in den Teilen davor. Den Entschluss, Kenny am Ende der zweiten Staffel zu töten, um Jane zu retten war für mich sehr emotional und durchaus nicht einfach zu treffen. Ich befand mich anschließend kurz in einer Art Schockzustand. Aber ob Javi sich nun für seine Schwägerin als Freundin entscheidet, ist zwar durchaus romantisch, hat aber keine Bedeutung für das Überleben der Menschen oder das Ende der Geschichte.

Die Geschehnisse der vergangenen Teile hatten immer einen Einfluss auf Clementines charakterliche Entwicklung. Im ersten Teil lernt sie sich selbst zu schützen und muss mit Verlusten fertig werden. In der darauffolgenden Staffel lernt sie, unabhängig zu sein und verfeinert ihr Wissen zum Überleben.
In “The new Frontier” wächst sie, meiner Meinung nach, nicht wirklich als Mensch. Sie ist zwar durchaus hart im Nehmen und aufgrund der vergangenen Ereignisse entschlossener und robuster geworden. Aber sie ist bereits eine geniale Überlebenskünstlerin, ist wachsam und erfinderisch. Sie ist treu, wenn sie merkt, dass sie jemandem vertrauen kann und setzt sich für die Menschen ein, die ihr etwas bedeuten. Es gibt nicht viel, was sie noch lernen könnte, oder wie man ihren Charakter noch verfeinern kann.

Trotzdem habe ich mich riesig gefreut, als der Fokus am Ende der Story noch einmal auf Clementine lag und dass man sehen konnte, wie erwachsen sie bereits geworden war. Eine hübsche, mutige junge Frau, die frei und entschlossen ihren eigenen Weg geht.

    Pro:
  • spannende, mitreißende Story
  • originelle Charaktere
  • liebevolle Grafik
  • atmosphärische Tiefe
    Con:
  • teils etwas sehr storylastig
  • wenig Möglichkeiten, um ins Geschehen einzugreifen
  • Entscheidungen haben recht wenig Einfluss auf die Story

Fazit:

Um “A new Frontier” zu spielen, ist es meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig, die vorherigen Teile zu kennen, da man komplett neue Menschen mit neuen Geschichten kennenlernt und schnell ins Geschehen hineinfindet. Ich würde es aber dennoch empfehlen, da die Freude, Clementine in diesem Spiel wieder zu sehen, umso größer ist, wenn man sie bereits als schüchternes kleines Mädchen kennengelernt hat und ihre Entwicklung seitdem verfolgen konnte. Die Story ist insgesamt sehr fesselnd und emotional. Man kann immer wieder mit Überraschungen rechnen. Ich würde mich sehr freuen, Clementine in einem weiteren Teil wiederzusehen. Möglicherweise gibt es ja auch ein Wiedersehen mit ihrem Schützling A.J.
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