Gut eineinhalb Jahre nachdem die Wirtschaftssimulation TransOcean bei uns erschien, legt der Entwickler mit dem zweiten Teil nach. Leider liegt die Welt nicht mehr voller rosa Wolken, im Gegenteil unserem ehemaligen Geschäftspartner wurde übel mitgespielt, weshalb wir nun alles daransetzen müssen unserer Reederei wieder zu altem Glanz zu verhelfen.
  • Publ.: astragon
  • Dev.: Deck13 Hamburg
  • Release: 10.05.16
  • Genre: Simulation, Strategie

TransOcean 2: Rivals

Gut eineinhalb Jahre nachdem die Wirtschaftssimulation TransOcean bei uns erschien, legt der Entwickler mit dem zweiten Teil nach. Leider liegt die Welt nicht mehr voller rosa Wolken, im Gegenteil unserem ehemaligen Geschäftspartner wurde übel mitgespielt, weshalb wir nun alles daransetzen müssen unserer Reederei wieder zu altem Glanz zu verhelfen.

Denise

Im Grunde genommen starten wir also erneut von vorn und bauen das Reederei-Imperium neu auf. Dies bedeutet für Kenner des ersten Teils einen schnellen Einstieg, jedoch hält es aber zunächst nichts Neues bereit. Aus Story-Sicht erwartet uns zudem nicht die interessanteste Geschichte, schade denn da wäre aus meiner Sicht mehr drin gewesen. Etwas mehr Freude hingegen bereiten die vielen Spielmöglichkeiten.
Zu Beginn stehen uns mehrere Spiel-Modi zur Auswahl bereit. Wir können uns ins freie Spiel stürzen, versuchen uns im harten Wettbewerbsgeschäft oder spielen im endlos Modus bis uns die Augen zufallen.

In der Kampagne starten wir, nicht wie im ersten Teil, an einem gewünschten Hafen, uns wird ein Heimathafen zugeordnet. So verzieht es die neue Firma Richtung kaltes Kanada, wo wir uns aber lieber etwas näher am Äquator hätten ansiedeln wollen. Da die Ziele jedoch hoch gesteckt sind, wird uns schon schnell warm werden. Wir brauchen möglichst schnell viel Geld, um einen Bekannten aus dem Gefängnis zu holen. Also picken wir uns ein paar lukrative Aufträge mit dem gleichen Zielhafen raus, verladen sie auf das Schiff und die Reise kann los gehen.

Viel mehr als ein wenig herumklicken wird jedoch nicht von uns abverlangt. Schade, denn im Vorgänger hatten wir noch die Wahl ob wie unseren Kahn alleine in bzw. aus den Hafen manövrieren wollen. Nun müssen wir jedes mal etwas Geld locker machen und den Schleppern diese Aufgabe überlassen. Zwar kann ich verstehen warum dieses Feature aus dem Spiel genommen wurde, da es teilweise recht langwierig von statten ging, auf der anderen Seite sorgte es jedoch für ein wenig Abwechslung vom tristen Klick-Alltag.

TransOcean 2: Rivals

Das Spielerlebnis des zweiten Teils legt den Fokus jedoch auf die Rivalitäten zwischen den Reedereien. Das Transportgeschäft auf hoher See ist stark umkämpft, sodass wir uns gegen die künstliche als auch menschliche Konkurrenz durchsetzen müssen. Die Kampagnen-Abschnitte sind dabei in drei Ziele gestaffelt, die sich von mal zu mal unterscheiden. Zum einen müssen wir einen gewissen Gewinn erwirtschaften, dann sollen wir eine gewisse Anzahl an Aufträgen erfolgreich abschließen und die wohl schwerste Hürde, transportiere mehr Güter als die Konkurrenz. Für das Erreichen dieser Ziele gibt es leider nur eine Sternebewertung und keine weiteren Belohnungen. Neue Logos, Farben oder Verzierungen hätte man vielleicht noch einbauen können, um das Streben nach mehr Sternen zu bestärken.

Der Ablauf im Spiel bleibt zudem meist gleich. Wir schippern von Hafen zu Hafen, liefern Ware ab, laden neu auf und schippern weiter. Etwas knifflig wird es nur, wenn wir mehrere Güter zu verschiedenen Häfen bringen müssen oder die Lieferzeit sehr knapp gehalten ist. Beeinflussen können wir dies nur, indem wir die Geschwindigkeit des Schiffs anpassen. Dabei gilt, je schneller wir unterwegs sind, desto mehr Treibstoff wird verbraucht. Außerdem steigt der Druck auf den Spieler mit der Zeit an, ein Umstand der einem Spiel selten gut tut, denn ich spiele beispielsweise um mich zu entspannen.
Einen Pauseknopf sucht man indes ebenso vergebens (die Möglichkeit soll es dennoch geben), wobei ich glaub dass das Pausieren bewusst versteckt gehalten wurde, um so die Schwierigkeit mitzusteuern. Früher oder später stellt sich jedoch Resignation ein, wenn man die lukrativen Aufträge vor seinen Augen schwinden sieht, während man noch versucht sein Schiff optimal zu beladen. Zwar ist es nicht schlimm, wenn die Ware verspätet eintrifft, aber so droht eine Konventionalstrafe und ein lukrativer Auftrag kann uns schnell teuer zustehen kommen.

Doch zurück zum eigentlichen Aspekt von TransOcean 2, den Rivalitäten untereinander. Der neue Teil verfügt nämlich über einen Multiplayer-Modus. Zwar ziehe ich das kooperative Miteinander jederzeit dem kompetitiven Gegeneinander vor, allerdings ist dies vielleicht der erste Schritt in diese Richtung.
Zusammen mit bis zu sieben anderen Schiffskapitänen kann man sich um die Herrschaft über die Weltmeere streiten. Hierbei geht es jedoch nicht darum das meiste Geld zu verdienen, der Spieler mit den meisten Siegpunkten am Ende gewinnt. Um sich Siegpunkte zu verdienen, muss der Spieler Bedingungen wie viele Aufträge erledigen oder viele Zweistellen errichten erfüllen. Zudem besteht die Möglichkeit den Gegner durch eine Sabotageaktion runterzuziehen, sollte er uns gefährlich nahe kommen. Das klingt allesamt nach einer guten Idee, ob sie fruchtet wird die erste Multiplayer-Partie zeigen. Unser Fazit dazu folgt in Kürze.

Der Multiplayer-Modus
Wie versprochen haben wir uns auch mal den Multiplayer angesehen. Das Konzept dahinter verlässt sich nicht vollständig auf das Motto „Möge der Beste gewinnen“. Dank verschiedener Ziele reicht es nicht, wenn man einfach nur das meiste Geld verdient. Man muss seine Strategie anpassen, was jedoch auch ein gewisses Know-How voraussetzt.
Der kompetitive Modus unterteilt sich dabei in mehrere Abschnitte, die in jeweils ca. 20 Minuten gespielt werden. Zu Beginn sucht sich jeder einen Heimathafen aus, in welchem nun das gleiche Budget in eines der drei Schiffstypen investiert werden kann. Und dann geht es auch schon los, die Güter wollen von A nach B befördert werden. Der bekannte Stress aus dem Single Player macht sich wieder bemerkbar. Zwar wurde im SP mittlerweile ein Pause-Button eingefügt, im MP macht das natürlich keinen Sinn.
Spieler die schon mit dem Ablauf vertraut sind oder gar die Single Player Kampagne abgeschlossen haben, sind hier im Vorteil. So endete die erste Runde im Wettstreit mit einem Unentschieden, da keiner so recht voran gekommen war und den roten Zahlen bedrohlich nahe kam. Doch auch im Multiplayer kann man so einiges dazu lernen, sodass nach Runde zwei ein Sieger gefunden und das Spiel beendet war.
Letztendlich war eine lustige Runde, wenn auch nur für einen der Teilnehmer. Ich denke das gerade die ersten Versuche im Multiplayer-Modus eher als Lehrmaterial angesehen werden können, aber wer den Dreh raus hat, kann sich schnell einen harten Wettkampf mit anderen liefern. Als Langzeitmotivation immerhin mehr als im SP geboten wird.

    Pro:
  • Multiplayer
  • schicke Grafik
  • weitere Schiffe
    Con:
  • Story
  • wiederholt sich mit der Zeit
  • Pausieren = Bug oder Feature

Fazit:

Das funktionierende Grundkonstrukt aus dem ersten Teil wurde beibehalten. Ein paar Features mussten neuen weichen, aber insgesamt bietet TransOcean eine interessante Wirtschaftssimulation. In puncto Abwechslung und Langzeitmotivation sehe ich jedoch noch Nachholbedarf. Vielleicht kann dies der Multiplayer-Modus bieten, dem wir uns jedoch noch ausführlich widmen müssen.
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