Mystery of Neuschwanstein

Unser scheinbar wichtigstes Hilfsmittel macht sich auch schon am unteren Bildschirmrand bemerkbar, denn fortschrittlich wie wir sind haben wir unser Tablet mitgebracht. Eine eMail wartet auch direkt darauf von uns gelesen zu werden. Sie besagt jedoch nur, was wir schon wissen, ungewöhnliche Vorgänge auf Schloss Neuschwanstein, die wir untersuchen sollen. Hierbei fällt direkt auf, dass scheinbar das ganze Spiel deutsch vertont wurde. Sämtliche Texte werden uns, auf deutsch wohl bemerkt, vorgelesen. Dies wird die Lesefaulen und dem Englischen nicht ganz mächtigen unter euch sicher freuen.

Nachdem wir am Schloss angekommen sind, erkunden wir zunächst einmal die Baustelle. Hier und da finden sich nützliche Sachen, die uns den Weg in das Innere ebnen. Dort angekommen treffen wir auf die Schlossherrin, die uns einlädt hier zu übernachten. Da wir es kaum viel besser treffen können, als an dem Ort der Begierde zu nächtigen, sagen wir zu. Zeitgleich wandert noch ein Professor auf dem Anwesen herum, der dem Tod von Ludwig II. auf den Grund gehen will. Fortan tuen sich die beiden Hobby-Detektive zusammen und gehen jedem Rätsel auf den Grund.

Ein paar Tage gehen ins Land und die Ereignisse am Hofe überschlagen sich. Die Bauarbeiten entpuppen sich als Farce, ein Ordensbruder kommt auf tragische Weise zu Tode und zu allem übel wird auf den Professor und mich ein Anschlag verübt. In letzter Not werden wir von einer vermummten Person gerettet. Nach und nach entwickelt sich die Geschichte, wir erfahren Geheimnisse von Ludwig II. und decken auch Betrügereien aus der Neuzeit auf. Hierfür machen wir uns die verschiedensten Gadgets zu nutze. Mit einem Computer hacken wir das Überwachungssystem und mit einem Chromatographen analysieren wir gesammelte Proben. Ein UV-Licht lässt uns zum Detektiv werden, wenn wir Fingerabdrücke und Blutflecken finden und diese Beweise dann mit unserer Kamera festhalten.

Mystery of Neuschwanstein

Sowohl von der Geschichte, als auch grafisch und in puncto Sound kann das Spiel überzeugen. Alles ist spannend inszeniert und die Charaktere wurden gut und überzeugend vertont. Bei all dem ganzen positiven fällt jedoch eins auf. Oftmals können wir an wichtige Punkte in den Szenen nicht heran zoomen, wie man es aus anderen Wimmelbild-Abenteuern kennt. So passiert es, das wir zwar Objekte in den hinteren Bereichen erkennen können, jedoch erst wissen worum es sich handelt, wenn wir sie eingesammelt haben. Dies kann vor allem auf höheren Schwierigkeitsgraden frustrieren, wenn man nach einem Objekt zum voran kommen sucht und dieses sich als kleines Puzzleteil im Hintergrund entpuppt.

Ansonsten mischen sich die Wimmelbilder gut mit den abwechslungsreichen Minigames. Mal müssen wir nur nach Stichwörtern suchen, mal Objekte aus unserem Inventar verwenden um das Wimmelbild abzuschließen. Ein Teil der Minispiele wiederholt sich zwar, das ist aber nicht so schlimm, da diese wirklich Spaß machen und fordernd sind. Eine Karte gibt es ebenso, die uns nicht nur sagt, wo es etwas zu tun gibt, sondern auch schnell von A nach B bringt. In puncto Schwierigkeit ist für jeden etwas dabei und es wird zwischen funkelnden Bereichen und der Aufladezeit der Tipps bzw. dem Überspringen von Minispielen unterschieden. Apropos Tipps, hier wäre etwas mehr Auskunftsfreude schön gewesen. So reichte es mir leider nicht aus, wenn der Tipp mich zum Tablet schickt, ich aber nicht weiß ob ich nun ein Foto machen oder die UV-Lampe nutzen soll.

Pro:
• basiert auf einer wahren Geschichte
• gute Vertonung
• ansprechende Minispiele
• Musik aus dem Spiel als Download

Con:
• Tippsystem teilweise zu unpräzise
• zu kleine Objekte im Hintergrund