Der Entwickler Might and Delight unterscheidet sich nicht nur in puncto Grafik vom Rest der Branche, auch seine Spiele sind eine kleine Besonderheit. So erschien kürzlich der Nachfolger der Natursimulation Shelter. Mit dem Nachfolger gab es auch ein paar Veränderungen. Aus der Dachsmutter ist ein Luchs geworden und wir sollen die Möglichkeit haben, mit unseren aufgezogenen Jungen weiter spielen zu können. Wir sind gespannt, welche Überraschungen uns noch so erwarten.
  • Publ.: Might and Delight
  • Dev.: Might and Delight
  • Release: 09.03.15
  • Genre: Simulation, Abenteuer

Shelter 2

Der Entwickler Might and Delight unterscheidet sich nicht nur in puncto Grafik vom Rest der Branche, auch seine Spiele sind eine kleine Besonderheit. So erschien kürzlich der Nachfolger der Natursimulation Shelter. Mit dem Nachfolger gab es auch ein paar Veränderungen. Aus der Dachsmutter ist ein Luchs geworden und wir sollen die Möglichkeit haben, mit unseren aufgezogenen Jungen weiter spielen zu können. Wir sind gespannt, welche Überraschungen uns noch so erwarten.

Denise

Shelter 2 beginnt dabei ähnlich wie der erste Teil. Ein kurzes Intro verrät uns, dass die Geburt der Jungen kurz bevor steht. Es wird also Zeit sich eine ruhige Höhle zu suchen. Leider werden wir aber genau jetzt von Wölfen verfolgt, die wohl gewittert haben, wie anfällig unsere Mutter im Moment ist. Während wir vor den gefräßigen Feinden flüchten, bekommen wir die Steuerung erklärt. Gespielt werden kann übrigens mit Maus und Tastatur oder dem Controller. Beides funktioniert gleich gut.

Im sicheren und dunklen Bau angekommen, geht es auch schon los. Einen Moment später schauen und zehn kleine gelbe Augenschlitze an und wir hören ein leises wimmern. Der nächste Tag bricht an und nun müssen wir fünf hungrige Mäuler füttern. Auf geht´s, hinaus in die offene Welt. Ähnlich wie im König der Löwen spazieren wir aus unserem Bau heraus und betrachten das Reich unter uns. Lange können wir die Aussicht aber nicht genießen, denn im Hintergrund quiekt es weiterhin. Das erste Beutetier lässt dabei nicht lange auf sich warten. Vor uns haben sich ein paar Hasen aus dem Bau getraut und wir nehmen die Lauerstellung ein. 3, 2, 1 und los geht´s. In puncto Schnelligkeit sich Luchs und Hase sich noch ähnlich, aber sobald Meister Lampe anfängt ein paar Haken zu schlagen, wird es auch für uns anspruchsvoll Schritt zu halten.

Ein paar verlorene Rennen später klappt es dann aber doch mit dem Jagderfolg. Schleunigst machen wir uns auf den Weg zurück zu Bau, nur wo war der noch gleich? Glücklicherweise gibt es in Shelter 2 sowohl eine Karte als auch den Spürsinn, die uns beide den Weg nach Hause zeigen. Dort angekommen stehen die vier hungrigen Winzlinge auch schon Spalier und ratz fatz ist die Beute verschlungen. Auf geht´s in Runde zwei.

Während wir die Welt erkunden und auf die Jagd gehen, dürfen wir aber auch unser eigenes Wohlergehen nicht vergessen. Somit fällt das ein oder andere Beutetier auch unseren scharfen Zähnen zum Opfer. Währenddessen wächst und gedeiht unsere kleine Familie und schon bald verlassen die Jungen die sicher Höhle und folgen uns auf Schritt und tritt. Wenn wir nun ein Beutetier fangen, müssen wir uns entscheiden, wer von ihnen es bekommt. Dabei müssen wir auch aufpassen, dass wir nicht immer die gleichen Jungen füttern, denn sonst wird der Rest schwächer und bleibt gar kraftlos liegen.

Shelter 2

Glücklicherweise fiel es mir immer sehr schnell auf wenn einer der vier fehlte und dank unseres Spürsinns können wir das Fellknäuel auch schnell finden und rasch versorgen. Je nach Terrain treffen wir unterschiedliche Beutetiere an. Als wir das erste Reh gerissen hatten und gleich mal alle versorgen konnten, machte sich schon ein wenig Stolz breit. Verwunderlich ist jedoch, dass wir am Wasser nur trinken und nicht vielleicht sogar Fische oder andere Wasserbewohner antreffen und jagen können. Aber vielleicht fallen diese Tiere ja nicht in das Beuteschema eines Luchses.

Recht bald erleben unsere „kleinen“ einen erneuten Wachstumsschub und sind so groß wie ihre Mutter. Nun jagen sie auch mit und erlegen ihre Beute im Alleingang. Dabei macht sich aber auch ein kleiner Unterschied zwischen den Jungen bemerkbar. Ein Teil schafft es recht gut alleine klar zu kommen, während ein anderer Teil vor Schwäche zurück bleibt. Doch dies blieb nicht lange unentdeckt und schnell wird das Betroffene mit einem leckeren Hase gefüttert.

Als ein neuer Tag anbricht, merke ich plötzlich das irgendetwas im Busch liegt. Es heißt Abschied nehmen. Unsere Jungen sind bereit alleine weiterzuziehen und während wir uns von ihnen entfernen, blicken wir immer traurig zurück. Werden wir sie jemals wiedersehen? Werden sie es alleine schaffen? Glücklicherweise ziehen sie in Zweier-Gruppen von dannen, sodass sie aufeinander aufpassen können. Dennoch macht sich ein bedrückendes Gefühl breit. Plötzlich sind wir wieder ganz allein. Herrenlos streifen wir durch die Wälder und besuchen auch den Ort, an dem alles angefangen hat. Wir sind fast den Tränen nahe. Etwas Freude macht sich bemerkbar als wir dem Ende des Spiels näher kommen. Allerdings lasse ich das hier mal offen.

Im Vergleich zum ersten Teil ist Shelter 2 ein ganzes Stück gewachsen. Wir können frei umherstreifen und die große weite Welt entdecken. Zudem gibt es diverse Sammelgegenstände zu finden und Beute zu entdecken. Zwar weiß ich nicht ob unsere Luchse auch Pilze essen, auf dem Speiseplan ist es jedoch vermerkt. Allerdings hätte ich mich auch über eine zusätzliche Aufgabe gefreut, denn wenn man scheinbar nur im Flachland umherstreift, wo es viele Hasen gibt, kann man nicht viel falsch machen oder mit Feinden konfrontiert werden.
Darüber hinaus ist das Spiel nicht abgeschlossen, sobald wir die ersten vier sicher durch ihre Kindheit gebracht haben. Denn dann können wir uns eines von ihnen schnappen und mit ihm weiterspielen. Dies ist auch gut so, denn sonst hätte man das Spiel nach gut zwei Stunden abgeschlossen. Dieser Umstand und das besondere Spielprinzip machen Shelter 2 nicht zu einem Allerweltsspiel. Dennoch möchte ich es jedem ans Herz legen, denn es ist wirklich ein tolles Erlebnis.

    Pro:
  • offene Welt
  • Wiederspielwert dank Familienstammbaum
  • Sammelgegenstände
  • besondere Grafik
  • das Ende
    Con:
  • etwas kurz
  • keine weiteren Aufgaben

Fazit:

Wo der erste Teil noch etwas kurz und eintönig daher kam, so überzeugt der zweite umso mehr. Man hat nicht mehr das Gefühl, dass manche Begebenheiten gescriptet sind, noch sind die Level so linear wir im Vorgänger. Freud und Leid sind nah beieinander, wenn wir erneut mit unserer kleinen Familie mitfiebern und alles daransetzten, dass sie gesund und munter ins Erwachsenenleben starten. Zwar gibt es hier und da noch ein paar Verbesserungen aus meiner Sicht, aber dennoch bleibt Shelter 2 ein Highlight für mich.
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