Für gewöhnlich haben wir zumindest im virtuellen Leben keinerlei Skrupel auf etwas zu schießen. Bei theHunter gingen wir schon mit etwas gemischteren Gefühlen ans Werk. Dennoch haben wir und die Jägerkluft übergestreift, das Jagdgewehr aus dem Schrank genommen und sind in den dunklen Wald gegangen. Die erste Fährte liegt schon vor uns, Waidmannsheil.
  • Publ.: astragon
  • Dev.: Expansisve Worlds
  • Release: 16.02.17
  • Genre: Simulation, Abenteuer

theHunter: Call of the Wild

Für gewöhnlich haben wir zumindest im virtuellen Leben keinerlei Skrupel auf etwas zu schießen. Bei theHunter gingen wir schon mit etwas gemischteren Gefühlen ans Werk. Dennoch haben wir und die Jägerkluft übergestreift, das Jagdgewehr aus dem Schrank genommen und sind in den dunklen Wald gegangen. Die erste Fährte liegt schon vor uns, Waidmannsheil.

Denise

Zunächst treiben wir in einem typisch europäischen Mischwald unser Unwesen. Hier scheint es viele Rehe und Füchse zu geben. Allesamt zwar scheue und leicht zu verscheuchende Tiere, allerdings gibt es hier keine Bären, deren Konfrontation wir zunächst einmal vermeiden möchten. Per Organizer stehen wir im Kontakt mit der örtlichen Waldverantwortlichen. Sie erklärt uns in einer Art Tutorial was wir auf dem Raubzug durch die Wälder besser beachten sollen. Sie empfiehlt uns einen Aussichtsturm aufzusuchen, sodass wir einen besseren Überblick über die Ländereien erhalten. Gesagt, getan und wir ergötzen uns förmlich an der wunderschönen, Assassins Creed-ähnlichen Rundumsicht, welche wir erhalten nachdem wir die Spitze erreicht haben.

Und plötzlich huscht im Dickicht etwas umher. Der Jagdtrieb ist geweckt, wenn auch wir immer noch nicht so recht mit uns vereinbaren können, das unschuldige Wesen einfach abzuknallen. Dennoch wollen wir wissen wie schnell oder auch aufwändig unser erster Abschuss sein wird. Fortan entdecken wir Spuren auf dem Waldboden, welche wir analysieren können. Gleich darauf erfahren wir um welches Tier es sich handelt, ob es in Eile ist oder entspannt durch den Wald streift und in welche Richtung es unterwegs ist. Ab sofort müssen wir nur noch von Spur zu Spur laufen und darauf achten das wir nicht zu viel Lärm veranstalten.

Dies gestaltet sich jedoch sehr schwierig, denn scheinbar ist jede unserer Bewegung so laut wie ein Passagierjet beim Start. Sei es wenn wir über den Waldboden kriechen, oder wenn wir in geduckter Pose auf Asphalt lang schleichen. Nur äußerst selten verursachen wir kaum Bewegungsgeräusche oder aber der wehende Wind der durchs geäst huscht, überdeckt sie. Doch all dem Lärm zum trotz erspähen wir recht bald ein Reh in weiter Ferne. Noch etwas näher ranpirschen, das Gewehr anlegen und ein Schuss direkt auf den Kopf sollte reichen. Leider nicht, das verängstigte Tier ergreift die Flucht und wir eilen hinterher. Ein paar Blutflecken im Wald verraten uns dann doch, das der Schuss sein Ziel getroffen hat, wenn auch nicht fatal. Nun eilen wir dem verwundeten Tier hinterher, welches nach mehreren Metern schlussendlich verendet. Nun können wir unsere Trophäe in Empfang nehmen und sehen in einer 3D-Ansicht, das der Schuss in den Rücken ging. Verdammt, beim nächsten Mal soll uns das nicht passieren.

So streifen wir weiter durch die Wälder, denn das ursprüngliche Abschussgebiet ist erstmal frei von Tieren. So gilt es nun die Umgebung zu entdecken, neue Hochstände und Unterstände zu errichten oder in einem Außenlager die Ressourcen und Energie aufzufüllen. Die Hoch- bzw. Unterstände dienen zudem auch als Schnellreise Punkte. All das kostet jedoch Geld, wofür wiederum Fuchs und Hase ihr Fell lassen müssen. Darüber hinaus erhalten wir mit jedem Abschuss ein paar XP, die in neue Fähigkeiten investiert werden können. Wird man lieber der ultimative Spurenleser oder doch der beste Tierlaute-Imitator. Für letzteres gibt es immerhin allerhand Tröten, von denen wir zwei von Beginn an im Inventar haben. Als richtig hilfreich erwiesen sie sich jedoch noch nicht.

Hinzu gesellt sich das Jagdgewehr, welches später gegen Pistole, Schrotflinte oder Bogen ausgetauscht werden kann sowie ein Fernglas. Mit dem Fernglas können wir Tiere im Dickicht suchen und bei Sichtkontakt anvisieren, sodass es kurz aufleuchtet. In den dicht bewachsenen Wäldern kann das sehr hilfreich sein. All die anderen tierischen Hinterlassenschaften wie Spuren, Losungen oder Schlafplätze leuchte ebenso auf, wenn wir uns in deren Nähe befinden.

theHunter: Call of the Wild

Nachdem wir ein paar Stunden durch die Wälder gezogen sind, bricht langsam der Abend hinein. Für den Jäger eine gute Zeit, denn die scheuen Tiere verlassen womöglich das Dickicht. Doch bald ist es so dunkel das wir keine Fährten mehr erkennen können, nur gut das wir eine Stirnlampe dabei haben.

Es wird Zeit für einen Tapetenwechsel, weshalb wir uns in die amerikanische Wildnis wagen. Uns soll endlich etwas großes vor die Flinte kommen, also suchen wir ein paar Bärenspuren. Doch in der Masse an Kojoten-Fährten und -Rufen fällt es schwer Meister Petz zu finden. Doch es dauert nicht lange und wir erspähen einen großen Schwarzbären in der Ferne. Der erste Schuss ist ein Treffer, nur leider benötigt ein so großes Tier mehrere Kugeln, zumindest mit unserer Waffe. Nachdem der Riese im Eiltempo auf uns zu rennt, fällt der letzte Schuss bevor er zusammen sackt. So richtig stolz sind wir zwar nicht, aber wir finden mehr und mehr Gefallen am Spiel. Zumal gibt es noch allerhand Getier welches wir noch nicht als Trophäe an der Wand hängen haben.

Wer nicht wie wir alles kurz und klein schießen möchte, der kann sich auch an die Sidequest im Spiel halten. In jedem der beiden Jagdgebiete gibt es eine Ansprechperson die sozusagen und der Jägern koordiniert und vermittelt. So werden wir alsbald gefragt, ob wir nicht einem anderen Jäger zu Hilfe gehen können. Gehen wir dem Wunsch und lösen den Quest so warten Erfahrungspunkte und Geld.
In dem Zusammenhang fällt uns direkt ein alternativer Spielmodus ein. Anstatt die Tiere zu erlegen und als Trophäe an die Wand zu hängen, hätte man beispielsweise auch mit einem Betäubungsmittel auf sie schießen und dann einen Peilsender anbringen können. Im Sinne der Forschung versteht sich.

Nun gut, wir werden dennoch eins mit der Rolle des Jägers, doch haben auch hier und da ein paar Kritikpunkte. Das wir uns nur sehr schwer leise fortbewegen können, stört zwar, tut unserer Abschussquote aber nicht weh. Dafür stellen wir belustigt fest, das sich auch die Ränder beim Blick durch das Fernglas verändern. Wir zoomen im Fernglas und das verschwommene Bild um das Fernglas herum, zoomt ebenso mit. Auch ist der Fallschaden, sagen wir mal, niedlich. Zunächst sind wir aus reiner Neugier mal aus einem Hochsitz gesprungen um zu sehen was passiert. Zwar haben wir ordentlich Schaden genommen, doch zu unserer Überraschung haben wir überlebt. Auf der anderen Seite hat uns dafür der Sprung über einen kleinen Stein das Genick gebrochen. Zwar erfolgt der direkte Respawn an der gleichen Stelle, jedoch waren wir sehr überrascht. Abgesehen davon haben wir aber keine größeren Bugs gesehen, lediglich ein paar Grafikfehler und Glitches.

Auch können wir nur durch kniehohes Wasser waten. Würde das Wasser bis zum Hintern oder der Brust gehen, können wir an der Stelle nicht weiter und laufen gegen eine unsichtbare Wand. Ein kleiner Kommentar des Charakters an der Stelle, wie beispielsweise „Ich habe meine Badesache vergessen.“ wäre schön gewesen. Apropos Charakter, zur Auswahl stehen sowohl männliche als auch weibliche Jäger. Zu Beginn kann man sich dazwischen entscheiden, sowie die Hautfarbe und Farbe der Kleidung anpassen.

    Pro:
  • sehr schöne grafische Gestaltung
  • recht viele Tiere
  • verschiedene Waffen
  • große Karte
    Con:
  • keine Alternative zum töten

Fazit:

Wir sind noch immer nicht ganz in der Rolle des Jägers aufgegangen, auch aus dem Grund da uns eine friedlichere Alternative fehlt. Doch dem ganzen pazifistischen Gejammer zum Trotz, wir töten virtuelles Leben wie auch sonst. Grafisch macht das Spiel auf jeden Fall eine Menge her. In der Artenvielfalt könnte sich für unseren Geschmack noch etwas tun. Darüber hinaus können die Bugs gerne noch gefixt werden.
Visit Us On FacebookVisit Us On TwitterVisit Us On Youtube
Visit Us On FacebookVisit Us On TwitterVisit Us On Youtube