In den Jurassic Park Filmen hat man gesehen wie es in einem Dinosaurier-Erlebnispark am besten nicht ablaufen soll. Ein umher wütender Tyrannosaurus Rex der Besucher frisst, sorgt nur kurzzeitig für volle Zuschauerränge. Im Spiel zum Ableger Jurassic World kann man sich selbst als Leiter versuchen. Ein paar elektrische Zäune hier, ein paar friedliche Dinos da und schon bilden sich Schlangen an den Kassen.
  • Publ.: Frontier Developments
  • Dev.: Frontier Developments
  • Release: 12.06.18
  • Genre: Simulation, Strategie

Jurassic World Evolution & Claire’s Zuflucht DLC

In den Jurassic Park Filmen hat man gesehen wie es in einem Dinosaurier-Erlebnispark am besten nicht ablaufen soll. Ein umher wütender Tyrannosaurus Rex der Besucher frisst, sorgt nur kurzzeitig für volle Zuschauerränge. Im Spiel zum Ableger Jurassic World kann man sich selbst als Leiter versuchen. Ein paar elektrische Zäune hier, ein paar friedliche Dinos da und schon bilden sich Schlangen an den Kassen.

Denise

Zu Beginn des Spiels verschlägt es den Spieler auf die Insel Isla Matanceros, eine Art Tutorialgebiet. Mit etwas Geld auf der hohen Kante und ein paar Startgebäuden soll man das grüne Eiland in einen florierenden Dinosaurier-Erlebnispark verwandeln. Glücklicherweise haben die fleißigen Forscher an den Ausgrabungsstätten schon genügend Dino-DNA gefunden, sodass man nur noch ein Ei ausbrüten muss. Auf Isla Matanceros haben wir sogar schon zwei voll funktionsfähige Gehege welche wir nur noch kurz mit einer Futterquellen ausstatten müssen. Dann kann unser erster Dino schon in das Gehege gelassen werden und die Besucher sich an ihm erfreuen. Der Bau der Gehege bzw. deren Erweiterung ist dabei recht einfach gehalten, man kann sich aber dennoch ein wenig kreativ austoben. Sei es indem man die tektonischen Begebenheiten verändert und riesige Krater oder hohe Berge erstellt oder die Landschaft mit Bäumen und Büschen zuwuchert und Seen anlegt.

Ein wichtiger Faktor beim Bau eines Geheges sind jedoch die Befindlichkeiten der Dinosaurier. Manch einer mag lieber Bäume, während dem anderen weite Ebenen und ein paar Sträucher reichen. Und man möge bloß nicht die Wasserquelle vergessen. Viel wichtiger jedoch ist, ob die Tiere Einzelgänger oder Herdentiere sind. Hält man den doch ach so lieben Styracosaurus nur für kurze Zeit allein in einem Gehege, dann gehen mit ihm alle Pferde durch und er wird versuchen aus dem Gehege auszubrechen. Im Gegensatz dazu wurde es einem Ankylosaurus zu eng im Gehege, sodass er ebenso ausbrechen wollte. Bei manchen Spezies entscheiden nur Kleinigkeiten ob wir bald ein Ranger Team zum reparieren der Zäune und einen Heli zum betäuben von Dinos losschicken müssen. Doch auch wenn die Tiere glücklich sind müssen wir auf die richtige Gehegeausgestaltung achten. So entscheidet auch die Art des Tieres welche Maßnahmen wir treffen müssen um unser Gehege möglichst ausbruchssicher zu machen. Mit den ersten fleischfressenden Dinos kommen die Elektrozäune hinzu und je größer die Dinos werden umso stabiler müssen wir unsere Zäune bauen.

Das Zünglein an der Waage gilt aber nicht nur bei der Dino-Unterbringung. Auch bei den Berater-Teams ist Vorsicht geboten. Die Teams um Forschung, Unterhaltung und Sicherheit kommen in unterschiedlichen Abständen auf uns zu und möchten das wir Aufträge für sie erfüllen. Bevorzugen wir dabei ein Team, wenn auch unbewusst, so sinkt die Zufriedenheit der anderen, was dazu führen kann das sie uns sabotieren. So erkranken plötzlich Dinosaurier oder Elektrizitätswerke fallen aus. Wahrscheinlich wollten die Entwickler versuchen die Intrigen aus den Filmen ins Spiel zu bringen. Man hätte aber auch darauf verzichten können, denn obwohl die Probleme meist schnell behoben sind, stören sie dennoch.

Jurassic-World-Evolution

Die Errichtung der Gehege sowie die Erfüllung der Aufträge sind aber auch nur ein Teil unserer vielfältigen Aufgaben, welche uns auf Trab halten. Damit der Spaß und der Besucherzustrom nicht stagniert, müssen wir neben der Versorgung unserer Besucher mit Essen, Trinken und Souvenirs auch die regelmäßige Aufstockung unseres Dino-Portfolios am laufen halten. Dazu schicken wir Ausgrabungsteams in alle Teile der Welt und lassen die mitgebrachten Fossilien in unseren Einrichtungen analysieren. Über kurz oder lang erhalten wir damit neue Dino-DNA und können somit immer neue Dinospezies ausbrüten. Manchmal bringen die Teams auch wertvolle Edelmetalle oder (versteinerte) Dino-Exkremente mit, die wir teuer verkaufen können. Parallel können wir in unseren Forschungszentrum neue Gebäude, Verbesserungen, Genmodifikationen und Heilmittel für diverse Dino-Krankheiten erforschen, um technisch auf dem Stand zu bleiben. Und natürlich wollen die Tiere auch regelmäßig mit Nahrung versorgt werden.

Dank der Ranger- und anderer Teams können ein paar der Micromanagement-Aufgaben ausgelagert werden. Auf Anweisung hin, reparieren sie kaputte Gebäude, füllen Futterstationen wieder auf oder heilen kranke Tiere. Allerdings können wir ihnen nicht einen Stapel voll Arbeit vor die Füße werfen, sondern zu Beginn maximal zwei Aufgaben auferlegen. Dank Upgrades und unter Verwendung ein paar Scheinchen, kann die Liste später aber auf drei Aufgaben erweitert werden. Zudem können wir weitere Ranger-Teams kaufen oder weitere Ranger-Stationen errichten. Auch nimmt das Micromanagement mit der Zeit und Größe des Parks zu. Umso mehr Dinosaurier wir haben, desto mehr Futtertröge müssen gefüllt beziehungsweise Zäune und Gebäude repariert werden. Leider ist es nicht möglich beispielsweise ein Team dauerhaft nur mit der Fütterung zu beauftragen. Stattdessen muss jeder Trog einzeln angewählt werden. Was an manchen Stellen zu viel ist, ist an anderen zu wenig. Wünschenswert wären auch mehr Möglichkeiten bei der Parkverwaltung. Man kann zwar die Preise in den Restaurants und Geschäften anpassen, an den Ticketpreisen hat man hingegen kein Mitspracherecht.

Wer dem tristen Management-Alltag entfliehen möchte, der steigt selbst in den Jeep oder Helikopter. Bei einer Runde durch den Park kann man so im vorbeifahren Tiere heilen und füttern, ein paar Fotos schießen, sich aufbäumenden Riesen entgegen stellen und sie mit einem Schuss aus dem Betäubungsgewehr außer Gefecht setzen oder einfach nur mal spazieren fahren. Das eher Nice-To-Have Feature macht Spaß und kann sich sehen lassen. Darüber hinaus kann man mit den Fotos noch etwas die Kasse aufbessern.

Abschließend kann man sagen, das auf jeder der sechs Inseln des Hauptspiels uns zwar unterschiedliche Herausforderungen erwarten, allerdings bleiben die Tätigkeiten meist gleich. Die Flora und Fauna beziehungsweise das Klima unterscheiden sich lediglich und ein paar Dinos kommen hinzu. Stören tut uns das nur bedingt, allerdings können wir das Spiel so nicht jedem zum Vollpreis empfehlen. Manch einer sollte auf einen Sale warten oder schauen welche Features die Entwickler auch noch ein Jahr nach Release ins Spiel bringen, denn hier und da kommen ein paar kostenpflichtige und kostenlose Neuerungen hinzu.

Der neue DLC Claire’s Zuflucht

Die aktuellste Neuerung umfasst unter anderem den kostenpflichtigen DLC Claire’s Zuflucht. In der Kampagne Claire’s Zuflucht müssen wir den großen Retter spielen. Die Handlung ist eine Art alternativer Handlungsstrang zum eigentlichen Jurassic Park/World Plot. Ein einst ruhender Vulkan droht auszubrechen und sämtliches Leben auf der Insel Isla Nublar Nord zu vernichten. Wir wurden gerufen um alle Dinos von der Insel zu schaffen und an einen sicheren Ort zu bringen.  Ziel ist es also alle Dinos zu retten. Klingt recht simple, man betäubt sie nacheinander und fliegt sie einfach ein paar Kilometer weiter. Denkste, denn sämtliche Dinos sind einer unbekannten Krankheit zum Opfer gefallen, die es zunächst nicht zulässt sie zu transportieren. Nun liegt es an uns mit dem begrenzten Budget die Quelle der Krankheit ausfindig zu machen, ein Heilmittel zu entdecken, alle zu heilen und schlussendlich von der Insel zu bringen.

Zunächst gilt es also nicht einen großen umsatzstarken Park aufzubauen und die einzelnen Fachbereiche wie Forschung, Unterhaltung und Sicherheit zufrieden zu stellen, sondern die aufeinander aufbauenden Aufgaben von Claire Dearing bzw. Cabot Finch gut und möglichst schnell zu erfüllen. Daher fehlt im ersten Teil dieser Mission auch der komplette Part rund um die Besucherversorgung und -zufriedenheit. Klingt zunächst einfach, ist es aber leider dann doch nicht. Zu Beginn gilt es in den frei umherziehenden Dino-Herden einige bestimmte Dinos einzufangen und zu untersuchen. Dazu bauen wir ein Isolationsgehege mit mehreren Beobachtungsstationen für unsere Wissenschaftler und verfrachten die von Claire ausgewählten Exemplare Schritt für Schritt hinein. Nach mehreren Ausbrüchen unserer kranken und unzufriedenen Dinos, haben wir den Grund für die Erkrankung endlich erforscht. Nun muss das Heilmittel noch an einem Auserwählten getestet werden, bevor wir eine Massenimpfung vornehmen können. Doch auch das klappt leider nicht beim ersten Mal, weswegen wir mit weiteren Dinos experimentieren müssen.

Jurassic-World-Evolution-Claires-Zuflucht

Da sich auf unserer Insel nur Pflanzenfresser befinden, erhalten wir kurzerhand noch drei Fleischfresser zum beobachten. Neue Gehege müssen her denn auch hier hat jedes der Exemplare  andere Bedürfnisse. Allen voran der Baryonyx, welcher Sumpflandschaften mag und gerne Fische jagt. Mit ihm gibt es im Spiel auch eine neue Futterstelle, die Fischfutterstation. Ist es ihm aber nicht sumpfig genug, so lässt der Ausbruch nicht lange auf sich warten.

Dank der weiteren Forschungsobjekte ist bald ein neues, effektiveres Heilmittel gefunden. Als der Feldversuch am lebenden Objekt erfolgreich verläuft, können wir loslegen und allen Dinos das Mittel verabreichen. Ein lustiges Schauspiel nimmt seinen Lauf, es gilt 70+ Dinos mit dem Heilmittel zu versorgen. Nachdem man eine Weile dem bunten Treiben der eigenen Ranger, bei dem Versuch fliehende Dinos zu beschießen, zugesehen hat, steigt man nach einer Weile doch selbst ins Auto und versucht sein Glück. Je nach Größe des Dinos reicht ein Schuss selten aus, also trinkt schon mal etwas Zielwasser.

Das Grollen des Vulkans in hörbarer Weite läuft uns scheinbar die Zeit davon. Allerdings hat man lediglich zu Beginn ein wenig das Gefühl unter Zeitdruck zu stehen. Nach einer Weile merkt man schnell das man auch diese Mission gewohnt entspannt angehen kann. Nach dem Ende des ersten Teils wird klar, dass jede Eile eh vergebene Lebensmüh gewesen wäre. Nachdem wir die Tiere – leider weniger als gedacht – gerettet und in die neue Zuflucht überführt haben, erwartet uns ein neuer Park den wir groß und herrlich machen können.

Auch wenn der DLC ein neues Szenario für uns bereit hält und wir zunächst anders an die Sache heran gehen müssen, so dauert es nicht lange und man befindet sich im gewohnten Spielablauf. Somit ist das Szenario nicht wirklich etwas Neues. Mit den drei neuen Dinosauriern (Euoplocephalus, Ouranosaurus und Albertosaurus) und der Paläobotanik als Möglichkeit zeitgemäße Nahrungsmittel für die Pflanzenfresser herzustellen kommt allerdings etwas Frische ins Spiel.

    Pro:
  • schicke Dinos
  • verschiedene Szenarien
  • man kann die Teams selber steuern
  • regelmäßig neuer Content
    Con:
  • interne Sabotage durch Mitarbeiter
  • DLC Politik

Fazit:

Insgesamt ist Jurassic World Evolution ein schicker Titel. Wer Dinos mag, wird sich an den virtuellen Echsen kaum satt sehen können. Man kann viel Zeit damit verbringen Gehege zu planen, Gebäude zu platzieren oder den Dinos beim umherstreifen zuzusehen. Wer das Managen liebt, wird eventuell nicht voll auf seine Kosten kommen, aber beschäftigt sein.
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