Space Engineers lässt sich am kürzesten beschreiben als das Liebeskind von Minecraft und EVE-Online. Wie bei diesen handelt es sich um ein Sandbox-Spiel, es bietet einem die Gelegenheit alle erdenklichen Dinge zu erbauen, um sie dann in logischer Schlussfolgerung auf möglichst spaßige Weise wieder zu zerstören. Dieses Prinzip wird genauso wenig alt, wie die Kinder die selbiges früher schon mit den LEGOs betrieben haben.
  • Publ.: Headup Games
  • Dev.: Keen Software House
  • Release: 10.11.14
  • Genre: Simulation, Indie

Space Engineers Limited Edition

Space Engineers lässt sich am kürzesten beschreiben als das Liebeskind von Minecraft und EVE-Online. Wie bei diesen handelt es sich um ein Sandbox-Spiel, es bietet einem die Gelegenheit alle erdenklichen Dinge zu erbauen, um sie dann in logischer Schlussfolgerung auf möglichst spaßige Weise wieder zu zerstören. Dieses Prinzip wird genauso wenig alt, wie die Kinder die selbiges früher schon mit den LEGOs betrieben haben.

Fred

Die Parallele zum anderen Klötzchen-Spiel ist leicht zu erkennen, weniger die zum Weltraum-MMO, allerdings können sich Spieler im Mehrspielermodus zu Fraktionen zusammenschließen und gemeinsam Ressourcen abbauen, um daraus Stationen und Schiffe zu fertigen. Ein Ziel setzt einem das Spiel dabei nicht, ist aber gerade im Mehrspieler-Modus schnell gefunden und kann vom Nachbau des Todessterns, über simple Kriegsführung bis hin zu komplexem Rollenspiel führen.

Das Spiel bietet einem dazu zweierlei Modi, zum einen den Kreativ-Modus und zum anderen den Überlebens-Modus. Im Kreativen kann man dabei ohne Begrenzungen bauen und nach Lust und Laune die grandiose Physik-Engine bestaunen. Oder man beobachtet das realistische Schattenspiel der abdriftenden Wrackteile, welche dank ausgefeiltem Zerstörungs-Modell herrlich verbeult und deformiert sind.

Dieser Modus eignet sich sehr gut zum erlernen der Spielmechanik. Ein funktionierendes Schiff braucht neben einem Cockpit nämlich einiges mehr. Triebwerke sind ein guter Anfang, in alle sechs Richtungen, auch vorne zum bremsen, ansonsten wird man irgendwann von einem Asteroiden gebremst. Space Engineers bietet aber auch die Option Trägheitsdämpfung zu aktivieren, dadurch wird das Schiff automatisch stabilisiert wenn man nicht mehr steuert, dazu sollte man ein Gyroskop am Schiff anbringen. Damit diese Bauteile allerdings auch funktionieren, braucht man noch eine Anzahl an Reaktoren, je nachdem wie groß das Boot werden soll. Als letztes kann man sich dann mit Bohrern, Kreissägen, Kanonen, Raketenwerfern und einer Vielzahl anderer nützlicher Gerätschaften austoben.

Der Survival-Modus unterscheidet sich davon deutlich, Mineralien wie Eisen, Nickel und Uran müssen entweder per Hand oder Schiffen mit angeschlossenem Bohrer abgebaut werden. Die Brocken werden in eine Raffinerie gestopft und zu Barren verarbeitet, diese werden dann von einem Fertigungsroboter zu Komponenten wie Stahlplatten, Trägern und Computern verarbeitet. Jeder Block der gesetzt werden will benötigt zur Konstruktion verschiedene dieser Baukomponenten.

Space Engineers

Alle dieser Maschinen benötigen dabei Strom aus einem Reaktor, welcher wiederum Uran verschlingt. Alternativ können aber auch Solarzellen verwendet werden, diese sind aufwendig herzustellen, liefern allerdings beständig Strom. Alle Blöcke die Treibstoff, Munition, Erz oder Baumaterialien benötigen können durch Förderleitungen verbunden werden und tauschen dann nach Bedarf untereinander Gegenstände aus, damit erspart man sich jede Menge Klicks. Des Weiteren stehen Auswerfer, Ansauger und Verbinder zur Verfügung, damit können auch z.B. Roherze von Schiffen abgeworfen werden und landen durch Förderbänder direkt in der Raffinerie.

Zur Zeit respawnen einmal abgebaute Asteroiden nicht und eine normale Karte ist bei Weitem nicht so groß wie eine Welt in Minecraft, irgendwann gibt es keine Erze mehr. Bestehende Strukturen können allerdings zu 100% wiederverwertet werden, dies gilt sowohl für die „Respawn-Schiffe“ in die man nach dem Tod wieder einsteigen kann, als auch die optionalen „Frachtschiffe“. Letztere sind neutrale, computergesteuerte Schiffe mit unterschiedlich starker Bewaffnung, die regelmäßig durch den Sektor fliegen und mit einem gewissen Aufwand gekapert werden können. Gerade hier sehe ich sehr viel Potenzial für den Mehrspieler-Modus, wenn nach einer Zeit die Erze ausgehen könnten und die Frachtschiffe Grund für regelmäßige PVP-Schlachten zwischen den verschiedenen Fraktionen werden.

Wie jedes andere Sandbox-Spiel sollte allerdings auch Space Engineers zusammen mit Freunden gespielt werden. Solo kann es schnell öde werden und auf öffentlichen Servern besteht die akute Gefahr sehr schnell erschossen zu werden. Man spawnt unbewaffnet, aber andere Spieler sind meist eher zurückhaltend jemand neuem zu vertrauen und ihnen Zugriff auf ihre Schaffungen zu geben, schließlich ist eine Kreissäge bedrohlicher als ein Sturmgewehr sobald man etwas aufgebaut hat.

Zum Glück wurde uns direkt die Limited Edition des Spieles zugesandt, diese enthält direkt einen zweiten Key, um sofort mit einem Freund zu starten. Außerdem auch noch die Spiele „Miner Wars 2081“ und „Miner Wars Arena“, Artcards und Sticker und jede Menge digitale Goodies wie z. B. den stimmigen Soundtrack und ein nettes Artbook. Selbst ohne das Zusatzmaterial rechnet sich die Special Edition, da man einen zweiten Key für den halben Preis bekommt!

Für ständig neuen Content sorgt neben den Entwicklern auch die sehr aktive Community mit Hilfe des Steam Workshops. Unser Test-Team ist inzwischen auf fünf Köpfe angewachsen und überlegt einen eigenen Server zu mieten. Irgendwann kriegen wir so ein verfluchtes Frachtschiff gekapert, bis dahin werden aber noch einige experimentelle Fahrzeuge in unserem Hangar detonieren, gefrorene Leichen gegen die Wände dotzen und die Wände wahrscheinlich mehrfach ersetzt.

    Pro:
  • erstklassige Physik
  • solide Automatisierung
  • aktiver Steam-Workshop
    Con:
  • für Solisten vielleicht eintönig

Fazit:

Ausgeklügelte Weltraum-Sandbox mit Fokus auf Realismus, ideale Mischung aus Simulation und Spiel. Die beiden Spielmodi erlauben sowohl eine kurze Weltraumschlacht zu veranstalten, als auch über Monate eine funktionierende Raumstation zu errichten. Multiplayer und Mods bieten unendliche Weiten.
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