Typoman

Vor einem Jahr durften wir nur zuschauen wie der kleine Typoman Buchstaben umherschiebt. Auf der diesjährigen Gamescom hatten wir dann selbst das Vergnügen, wenn auch die Ankündigung „Wii U exklusiv“ nicht alle bei uns glücklich stimmte. Welche Gründe die Entwickler dazu bewogen haben auf die Nintendo Konsole zu setzen, können wir nur erahnen, vielleicht lag es aber am Wii U Gamepad. Dieses wurde nämlich ins Spiel integriert. Treffen wir bei der Abenteuerjagd auf Buchstabensalat, so können wir mit dem Gamepad bequem Buchstaben anordnen und ein sinnvolles Wort bilden.

Dies ist auch das Grundelement hinter Typoman. Anhand von selbstgebildeten Wörtern verändern wir die Spielumgebung, sorgen für einen Wetterumschwung oder bauen uns Hilfsmittel. Das Ganze wird in eine teils düstere Welt gepackt, die hier und da voller Gefahren lauert. Doch zunächst einmal muss unser kleiner Held mühsam aufgebaut werden. Zu Beginn besteht dieser nur aus einem Kreis der durch die Gegend rollt. Dann gesellen sich weiter Formen hinzu und wir erkennen, dass unsere Figur aus Buchstaben zusammengesetzt wird. Bei genauerem betrachten können wir das Wort Hero ablesen, wie passend.

Nun geht es daran die Steuerung zu erlernen, welche aus wenigen Schritten besteht. Die Buchstaben können umhergerollt und zu Wörtern zusammengeschoben werden. Manchmal müssen wir auch umher liegende Buchstaben aufheben um sie neu zu sortieren. Dies stellt jedoch ebenso wenig ein Problem dar, wie die vielen Hindernisse die übersprungen werden müssen. In der meisten Zeit laufen wir in dem Platformer aber von Rätsel zu Rätsel, wenn wir nicht gerade in kleineren Bosskämpfen um unser Leben kämpfen. Wie es sich für einen großen Gegner gehört, so ist dieser uns derart überlegen, dass er nicht wenig Angriffe benötigt um uns den Garaus zu machen. Hier ist schnelles Handeln gefragt, was mitunter selten im ersten Versuch klappt, weshalb man hin und wieder diverse Anläufe benötigt. Dies führt mitunter zu Frustration.

Typoman

Doch man rennt nicht nur stupide durch die Level und schiebt reihenweise Buchstaben zusammen, auch der Kopf ist hin und wieder gefragt. In den späteren Levels treffen wir auf Maschinen die ein Auswahl an Buchstaben haben. Nun müssen wir überlegen welches Wort uns weiterbringen kann, dieses von der Maschine ausspuken lassen und zusammenschieben.
Haben wir mal absolut keine Ahnung was uns weiterhelfen könnte, so sind wir nicht verloren. Das Spiel bietet Tipps in Form von kleinen Gedichten, die den benötigten Begriff enthalten. Umsetzen müssen wir das Ganze dann aber alleine.

Leider hat das Spiel noch kleinere Bugs, die einen teilweise sogar am Weiterkommen hindern. So verfing sich mal die Charakteranimation beim aufheben eines Buchstaben, sodass ich keine weiteren aufheben konnte und den Abschnitt neu beginnen musste. Dies ist natürlich nicht sehr förderlich für ein Spiel, allerdings kommt uns hier der Umstand zugute, dass das Spiel so gut wie an jedem Abschnitt speichert. Sprich, müssen wir einmal von vorne beginnen, so ist dies meist nicht weit vom letzten Abschnitt entfernt. Zudem arbeiten die Entwickler rege an der Beseitigung aller Fehlerchen.

Was zudem auffällt, sämtliche Wörter im Spiel sind auf Englisch. Deutsche Muttersprachler ohne große Englischkenntnisse könnten bei den Rätseln schnell an ihre Grenzen kommen und müssen häufiger auf die Tipps zurückgreifen. Auch fand ich die USK 6 Einstufung zu Beginn etwas niedrig angesetzt, bei näherem Betrachten und dem Umstand der kurzen Speicherabstände ist dies jedoch nachvollziehbar.
Den Einfallsreichtum der Entwickler möchte ich an dieser Stelle noch hervorheben. Überall im Spiel, sei es aktiv oder passiv, begegnen uns Wortspiele. Eine eben noch intakte Brücke zum Beispiel, entpuppt sich nach dem Betreten als äußerst instabiles Konstrukt. So wird aus Robust einmal das Wort Rust und einmal Bust, wenn sie in sich zusammen fällt und wir uns beeilen müssen um das andere Ende zu erreichen.

Pro:
• knifflige Rätsel
• gute Hilfestellung
• Wortspiele

Con:
• nur auf Englisch
• leider nur für Wii U