In Sniper: Ghost Warrior 3 begeben wir uns diesmal illegalerweise hinter feindliche Linien um eine russische Separatistenbewegung zu infiltrieren, während die Nato sich im Krieg mit eben jenen befindet. Wir selbst spielen einen amerikanischen Agenten und operieren alleine in Georgia.
Im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern ist Sniper: GW3 ein Open World Spiel und soll neben einer relativ linearen Kampagne auch vieles an Aktivitäten und Nebenquests bieten. Besonders wichtig sollen diesmal nicht nur die Wetterverhältnisse sein, sondern auch die Umgebung an sich und Aufklärungsarbeit steht an oberster Stelle – eben wie bei einem echten Scharfschützen (natürlich nicht ganz genau so). Um die Umgebung zu erkunden stehen uns mehrere Gadgets zur Verfügung, zum einen tragen wir eine kleine Drohne mit einer Kamera mit uns, durch welche wir z.B. Gegner markieren oder uns einfach einen Überblick über das Terrain verschaffen können. Um mit besagtem Terrain „umgehen“ zu können ist unser Charakter nicht nur in der Lage zu klettern, sich abzuseilen oder Parkour-artig über Hindernisse zu Bewegen sondern auch den sog. Scout Mode zu benutzen. Dieser verkörpert die Erfahrung die unser Soldat in seinem Leben gemacht hat und erlaubt uns unter anderem Spuren zu lesen oder Stellen zu finden an denen Mienen vergraben wurden.
Mit dem Umgang mit dem Terrain kommt eine weitere Begebenheit – nämlich die Entscheidungsfreiheit. Uns ist in Sniper: GW3 das meiste selbst überlassen und das Spiel nimmt uns keineswegs bei der Hand. So könnte ein Questauftrag lauten: „Töte einen feindlichen Kommandanten“ und was einfach klingt wird hier doch ziemlich vielseitig, denn das Ziel wird nicht nur seinen Standort sondern auch sein verhalten ändern je nachdem wie wir handeln. Rennen wir mit gezogenem Gewehr in sein Lager wird er versuchen zu fliehen und sollte es ihm glücken wird er sich mit deutlich mehr Gegnern umgeben oder aber auch einen besser geschützten Ort aufsuchen. Auch liegt es komplett in unsere Hand ob wir die Umgebung erkunden und uns sorgfältig vorbereiten oder aber blind in das Unterfangen stürzen.
Desweiteren gibt es Safe-Houses verteilt in der Welt. In diesen können wir mit unseren Vorgesetzten Kontakt aufnehmen, Gegenstände herstellen oder Schnellreisen. Man sollte aber bedenken das „schnell“ in Schnellreisen hier nur die Zeit für den Spieler bedeutet aber nicht für die Zeit im Spiel selbst. So gibt es in Sniper: GW3 einen dynamischen Tag/Nacht Zyklus sowie dynamisches Wetter. Das Crafting stellt auch eine interessante Neuerung dar, denn wir können nicht nur Scharfschützengewehre sonder auch Sturmgewehre oder Maschienengewehre herstellen und benutzen. Dazu kommt noch das wir einige verschiedene Arten von Munition für verschiedene Zwecke herstellen können und auch die Gadgets Wartung benötigen. Dadurch wird das Ausrüsten des Charakters sehr vielseitig und man wird sich sehr gut an bevorstehende Missionen anpassen können.
Auch die Nebenquests erscheinen nicht wie in einem MMORPG als Fragezeichen über dem Kopf eines Farmer z.B., sondern tauchen als Events in der gesamten Welt auf. So könnte man die Spuren einer Person finden die etwas schweres mit sich trug oder schleifte und vielleicht einen Schmuggler finden der einem Dinge verkaufen möchte, die Spuren könnten jedoch auch von einer gefangen genommenen Person oder gar einer Leiche stammen.
Durch den Scout-Mode sind wir zusätzlich in der Lage Stellen zu finden an denen wir unser Gewehr auflegen können um mehr Kontrolle über den Rückstoß zu erhalten. Dies können Felsbrocken sein oder aber auch Baumstümpfe oder ähnliches. Wir könnten auch einfach unser Zweibein mitten auf der Straße aufstellen aber jeder wird sich wohl denken können welche Nachteile das mit sich ziehen würde. Auch selbst entscheiden können wir ob wir eine Mission leise und unbemerkt erledigen wollen oder aber die volle Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Letzteres bedeutete diesmal nämlich nicht das unsere Mission fehlschlägt erschwert alles jedoch deutlich, denn wir sind zwar besser ausgerüstet als die meisten unserer Feinde, aber dennoch ein Mensch und ein unglücklicher Treffer wird uns niederstrecken.
Auch die NPC´s werden möglichst realistisch gestaltet sein, so wird ein feindlicher Scharfschütze sollte er alleine sein seinen Rücken mit Sprengfallen sichern, oder eben sollte er nicht alleine sein jemanden mit sich haben der ihm den Rücken sichert. Auch die anderen Gegner werden nicht sinnlos herumstehen und warten bis sie erschossen werden, sondern eine Aufgabe haben der sie nachgehen. Um den Realismus beizubehalten wird es kein Level System und keinen Skilltree geben, sondern der Spieler wird wie ein echter Soldat, besser in dem was er tut indem er es trainiert. So entschärft man z.B. Miene Nr. 200 schneller als die aller erste etc. Und daher ist auch das Schießen wie in den Vorgänger sehr realistisch gestaltet, so wird die Kugel in einem wahrheitsgetreuen Maße von Entfernung, Wind, Luftfeuchtigkeit und Wetter beeinflusst.
Alles in allem lässt sich sagen das Sniper: GW3 einiges anders macht als seine Vorgänger, doch wie es aussieht zum Besseren. Es werden einem Freiheiten gegeben, die schon lange kein Spiel mehr bot und nun gilt abzuwarten ob alles im Spiel letztendlich auch so anzutreffen sein wird und ob es gut gelingt. Ich bin jedoch zuversichtlich und freue mich bereits auf den Release welcher für die erste Hälfte des Jahres 2016 angesetzt ist.