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Kommentar: Zuviel des Guten

17.05.2015

Der 12. September 2003
von Max

Gute Geschichten fangen oft mit einem Blick in die Vergangenheit an, und so wollen wir zusammen ein für Videospiele historisches Datum anschauen: Der 12. September 2003.

Genau an diesem Tag ist nämlich die Spieledistributionsplatform Steam online gegangen.

Auch wenn Valve, die Entwickler von Half Life, Counter Strike und Steam selbst sich damals für ihre neuartige Form von DRM (Digital Rights Management) heftige Kritik von Spielern aus aller Welt anhören durften, hat ein langsam aber stetiger Imagewechsel dafür gesorgt, dass Steam mittlerweile mit circa 125.000.000 aktiven Nutzerkonten eine der größten Spieleplatformen der Welt ist.

Steam_Logo

Was also als PR Katastrophe angefangen hat, machte über die Jahre einen faszinierenden Imagewechsel zum Positiven. Durch die mittlerweile berüchtigten “Steam Sales” hat wahrscheinlich jeder, der sich PC Spieler schimpft, einen Account bei Valve.

Auch große Publisher sind Verträge mit Steam eingegangen um der Piraterie entgegen zu wirken. So sind große Spieleserien wie Call of Duty mittlerweile nur noch über Steam aktivierbar.

Uplay_Logo

Ein Stück vom Kuchen
Electronic Arts und Ubisoft waren die ersten großen Publisher die gemerkt haben, dass Steam sich zu einem Monopol entwickelt hat. Kein klassisches Monopol, aber ein effektives Monopol. Wenn ein Entwickler möchte dass sich sein Spiel verkäuft, dann muss es auf Steam zu erwerben sein.

EA und Ubisoft fingen also an dieser Marktsituation entgegen zu wirken. Ob es die 30% sind die Valve beim Verkauf eines Titels über Steam bekommt oder einfach nur Gutherzigkeit soll jetzt erstmal im Raum stehen bleiben. Fakt ist, dass die beiden Spiele Riesen Uplay und Origin ins Leben gerufen haben, eine direkte Konkurrenz um Steams Marktdominanz anzugreifen.

Origin_Logo

Fuß in der Tür
Im Endeffekt sollte ich mich als Konsument glücklich schätzen, denn das alte Sprichwort zieht auch bei der digitalen Distribution: Konkurrenz belebt das Geschäft.

Jedoch fühlt es sich nicht so an, im Gegenteil: Ich bin stark genervt durch das Aufzwingen von UPlay, Origin, GOG Galaxy und dem Battle.net Client. Es frustriert, nicht alle Spiele an einem Ort zu haben, nicht überall die selben Features und jeweils unterschiedliche Tastenkürzel für die Overlays zu verwenden.

Es fühlt sich an, als ob jeder Publisher mittlerweile seinen Fuß in meine virtuelle Tür gesetzt hat und mich mit Angeboten zubombt. Dazu werden alle Clients natürlich nebenbei weiterentwickelt und geupdatet, was auch in der Theorie gut ist, allerdings in der Praxis dafür sorgt dass ich immer wieder warten muss, wenn ich alle paar Monate mal wieder Lust auf eine Runde Titanfall bekomme und Origin sich erstmal um 70 Megabyte updaten muss.

Wie mittlerweile gewohnt bekommt Ubisoft die Krone der Kontroversität:
Als ich mir 2013 Anno 2070 über Steam gekauft hatte durfte ich mir noch zusätzlich – als legitimer, zahlender Kunde – UPlay installieren um das Spiel ausführen zu können.

GOGGalaxy_Logo

Die Qual der Wahl
Das Schöne ist natürlich an der Sache, dass man als Konsument immer die Wahl hat. Entweder sucht man sich sein Gift aus (“Pick your poison”), oder man wählt einfach mit seiner Brieftasche und käuft etwas nicht.

Natürlich sollte man erklären warum dieser Artikel überhaupt geschrieben Wird: GOG.com, eine Firma die sich einen Namen gemacht hat durch eine “Der Nutzer steht an erste Stelle”-Einstellung, DRM-freie Spiele sowie funktionierende Versionen von klassischen Spielen, geht mit der Software GOG Galaxy in die Beta.

Doch auch wenn Galaxy eine interessante Rollback Funktion eingebaut hat, stößt das Ganze ein wenig Bitter auf. Jetzt mal ehrlich: Brauchen wir noch mehr Software auf unseren Rechnern die alle das gleiche tun?

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